Rezension

Eine berührende Geschichte über Zusammenhalt und Liebe an faszinierenden Schauplätzen

Wie Träume im Sommerwind -

Wie Träume im Sommerwind
von Katharina Herzog

Bewertet mit 5 Sternen

 

 „Bevor sie nach Paris gegangen war, hatte Emilia in Zinnowitz das Gefühl gehabt, von der Langeweile erdrückt zu werden. Sie kannte jeden Quadratzentimeter auf diesem Fleckchen Erde.“

Seite 122

Und jetzt hat Emilia keine andere Wahl als Paris zu verlassen, denn ihre geliebte Schwester Clara hatte einen schweren Unfall. Zurück in ihrem Heimatort muss sie Verantwortung übernehmen, Claras Rolle ausfüllen und ihr eigenes Leben ordnen.

Katharina Herzog erzählt in „Wie Träume im Sommerwind“ die berührende Geschichte der Schwestern in zwei Zeitsträngen. Wir begleiten Clara in ihrer Jugendzeit nach England, in einen wunderschönen Garten zu ihrer ersten großen Liebe. Und wir sehen, wie Emilia heute versucht, ihrer Schwester zu helfen, und deshalb einerseits die Eltern am heimischen Rosenhof unterstützt. Und danach nach England reist, an den Ort in Claras Vergangenheit, der wohl eine große Bedeutung für sie hat.

Kann ein vertrauter Geruch von dort sie erwecken?

Emilia ist eine Rebellin, in den kurzen Rückblenden in die Vergangenheit der Schwestern spürt man schon, wie sehr sie die Enge der Insel bedrückt, wie sie durch Kleidung etc. herausstechen und provozieren will. Als sie ihre besondere Fähigkeit erkennt, setzt sie alles daran, nach Paris an eine renommierte Parfümeurschule zu kommen. Ihre Schwester liebt Rosen ebenso wie ihre Eltern und kümmert sich um deren Rosenhof, in Zeiten des Internethandels und billiger Importblumen keine leichte Aufgabe.

Und so dreht sich die Geschichte um Düfte, was sie bewirken können und die Schönheit und Vielfalt der Rosen – eine für mich als Leserin berauschende Mischung. Ich fand beides wahnsinnig interessant und spannend und man spürt, dass die Autorin für beide Themen gut recherchiert hat und selbst dieser Faszination erlegen ist!

Ich mochte Emilia von Anfang an, sie, die ihre eigene Kraft unterschätzt und für ihre Schwester kämpft. Aber auch die Reise in die Vergangenheit, an wunderschöne Plätze in Groß Britannien haben mich sehr bewegt und berührt. Emilia wandelt auf den Spuren ihrer Schwester und geht doch ihren eigenen Weg. Und letzten Endes finden die Zeitstränge ein gemeinsames Ende. 

Fazit: Eine berührende Geschichte über Zusammenhalt und Liebe an faszinierenden Schauplätzen.