Rezension

Eine berührende Geschichte um Freundschaft, Tod und Integrität

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
von Gavin Extence

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wir schreiben das Jahr 2010. Bei seiner Verhaftung in Dover fährt der 17jährige Alexander Morgan Woods ein Auto, dass ihm nicht gehört und in dem die Polizei Geld, Marihuana sowie eine Urne findet. Doch eigentlich begann die Geschichte sieben Jahre zuvor, als er zu Hause in der Küche von einem Meteoriten getroffen wird . . .

Alex ist ein außergewöhnlicher Junge, aber nicht unerhört und es handelt es sich auch nicht um sein gesamtes Leben, sondern lediglich um sieben Jahre dieses Lebens, daher finde ich den Titel vollkommen unpassend.

Das Cover des Buches zeigt die Silhouette einer Stadt bei Nacht und eine leuchtende Spur vom Himmel herunter, aber Alex lebt in einem Dorf und der Meteorit fiel tagsüber durch die Hausdecke, also passt auch das Cover nicht so recht zur Geschichte.

Doch ein Spiegel-Bestsellerliste-Aufkleber ist natürlich ein Gütezeichen, zeigt es doch, dass eine Menge Menschen dieses Buch zumindest gekauft und wahrscheinlich auch gelesen haben.

Die Geschichte wird aus der Sicht des 17jährigen Alex geschildert. Seine Epilepsie und seine esoterische Mutter machen ihn zum Außenseiter. Unrealistisch finde ich, dass alle Gleichaltrigen mies sind und die meisten Erwachsenen in seinem Leben richtig nett sind. Doch ansonsten sind die Charaktere stimmig und die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt.

Ich finde es spannend, wie Alex sich zunächst mit dem Meteoriten und der daraus resultierenden Epilepsie auseinandersetzt, dann eine Freundschaft zum kauzigen Herrn Peterson aufbaut und schließlich mit Herrn Petersons Krankheit beziehungsweise Todeswunsch konfrontiert wird. Währenddessen versucht er die ganze Zeit, sich selbst treu zu bleiben - er nennt das Integrität – auch wenn seine Äußerungen und Handlungen selten von seiner Umgebung nachvollzogen werden können.

Den Konflikt zwischen persönlicher Integrität und Wohlgefallen der Umwelt konnte ich gut nachvollziehen und habe Alex manches Mal für seine Sturheit bewundert.

Fazit: Ein lesenswertes Buch mit liebenswerten Charakteren, das zum Nachdenken über Freundschaft und Treue sich selbst und anderen gegenüber anregt.