Rezension

Eine berührende Geschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Worte für die Ewigkeit - Lucy Inglis

Worte für die Ewigkeit
von Lucy Inglis

Aufgrund der Forschungen ihrer Mutter muss Hope ihre Ferien auf einer Pferderanch in Montana verbringen. Hope würde eigentlich lieber Zuhause bleiben, doch das ändert sich als sie dort Cal trifft, den Sohn des Ranchbesitzers. Obwohl die beiden sich vom ersten Augenblick an zueinander hingezogen fühlen, stellt sich ihren Gefühlen immer wieder etwas in den Weg. Gleichzeitig wird aber auch die Geschichte von Emily erzählt, die 1867 in Montana spielt. Obgleich beide Geschichten auf den ersten Blick nicht viel miteinander zutun haben mögen und Jahre auseinander liegen, sind sie doch unmittelbar miteinander verbunden.

Geschrieben ist die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Hope und Emily. Dabei sind Emilys Parts auf besondere Weise verfasst, denn während sie ihre Geschichte erzählt, richtet sie sich ganz klar mit der Anrede ,,Du" an Nate, dem sie später noch begegnet. Dies war zu Anfang gewöhnungsbedürftig, hat der Geschichte aber eine persönliche Note gegeben und die starke Beziehung zwischen Nate und Emily noch zusätzlich intensiviert.

Obwohl beide Geschichten unmittelbar zusammenhängen, ist jede von ihnen auch einzeln Besonders. Trotzdem neigt man dazu, während des Lesens Parallelen zu suchen und beide Geschichten von Anfang an miteinander zu verknüpfen. Erst zum Schluss erhält man jedoch das Gesamtbild und kann alle Verbindungen klar erkennen.

Obwohl Emily und Hope beide im selben Alter sind, als sie ihre Geschichten erzählen, sind sie trotzdem verschieden.
Emily ist ein richtiger Wildfang. Da sie aus gutem Haus kommt, ist sie in ihrer neuen ungewohnten Umgebung ziemlich aufgeschmissen und oft ahnungslos. Dadurch erscheint sie teilweise etwas naiv, doch sie lernt schnell und kann sich gut anpassen. Zudem ist sie mutig und versteckt sich nicht hinter anderen. Emily macht während der Geschichte eine enorme Entwicklung durch und bekommt zum ersten Mal die Möglichkeit, eigene Entscheidungen zu treffen.
Hope dagegen ist eher ruhig und etwas schüchtern. Neben Emilys starker Persönlichkeit wirkt sie fast ein bisschen blass. Jedoch macht auch sie eine Entwicklung durch, wenn auch nicht eine so starke wie Emily.

Auch die männlichen Protagonisten konnten mich für sich gewinnen.
Nate - Emilys männliches Gegenstück - hat eine sehr ruppige und direkte Art, die zwar gewöhnungsbedürftig ist, aber trotzdem sehr erfrischend sein kann. Er nimmt kein Blatt vor dem Mund und ist auch wohl einer der Hauptgründe für Emilys starke Entwicklung.
Während Nate sehr offen spricht, wird bei Cal ziemlich schnell klar, dass er etwas verbirgt. Auch ihn fand ich sehr sympathisch, auch wenn ich seine Gedanken oder Handlungen nicht immer vollständig nachvollziehen konnte.

Die Geschichte schreitet zu Anfang im gemächlichen Tempo voran, wird dann aber mit jeder Seite spannender und besonders am Ende konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Plottwist zum Schluss kam dann völlig unerwartet und die Auflösung hat mich gleichermaßen traurig wie auch glücklich zurückgelassen. Beide Geschichten konnten mich wirklich emotional berühren und sind auch noch nach dem Lesen lange in meinen Gedanken herumgeschwirrt.

Fazit:
Worte für die Ewigkeit verknüpft zwei einzigartige und berührende Geschichten und konnte mich vor allem auf der Gefühlsebene vollkommen überzeugen. Auch die Hauptcharaktere haben mir sehr gefallen, da sie alle individuell und besonders sind und jeder für sich eine Entwicklung durchmacht.