Rezension

Eine bewegende Geschichte mitreissend erzählt

Der Trick - Emanuel Bergmann

Der Trick
von Emanuel Bergmann

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts bei den Eltern von Mosche Goldenhirsch, in Prag. 1919 wird er geboren. 1934 verlässt er das Elternhaus, nachdem ihm ein Besuch in einem Wanderzirkus verzaubert hat. Er beschließt dem Zirkus zu folgen.

2007, Los Angeles, Max Cohn ist zehn, als seine Eltern beschließen sich zu trennen. Der Junge kommt mit der Trennung nicht klar und versucht alles, um sie zu verhindern. Sein letzter Strohhalm ist ein Liebeszauber des "Großen Zabbatinis", den er auf einer alten Schallplatte entdeckt. Doch leider hat diese einen Sprung und so kann er sich den Liebeszauber nicht anhören. Er macht sie auf den Weg um Zabbatini zu besuchen.

Emanuel Bergmann erzählt die Geschichte in zwei Erzählsträngen. Abwechselnd begleiten wir Mosche und Max. So unterschiedlich die Zeiten, in denen beide geboren worden sind, gibt es doch Ähnlichkeiten und Parallelen und der Autor erzählt in einem wahrhaft mittreissendem Schreibstil von den beiden Figuren. So macht es auch nichts aus, dass wir als Leser von einer Figur zu anderen springen, schnell ist doch klar, dass es sich bei Mosche um den Mann handelt, den der junge Max viele Jahre später sucht.

Durch die eingschobenen Rückblenden bekommen wir die Lebensgeschichte des Mosche Goldenhirsch erzählt. Eine berührende Geschichte, eine Geschichte, die meisterhaft, fast zauberhaft vom Autor erzählt wird, die aber auch sehr tragische und traurige Momente in sich birgt und gerade am Ende hin immer bewegender wird. Dabei ist es gerade die Sprache, die Erählkunst des Autors, die einen durch diese Geschichte trägt, die es schafft, mitzufühlen, mitzuerleben und mit den Augen der Protagonisten zu sehen und zu hoffen. Dennoch ist es nicht nur düster und beklemmend, nicht nur traurig. Der Autor hat trotz allem auch viele humorige Szenen mit eingebaut, die einen auch schmunzeln lassen. Vor allem hat er den Figuren Leben eingehaucht, man kann sich alles so gut vorstellen, auch die Entwicklung, die sie in dieser Geschichte durchlaufen. Am Ende schließt sich der Kreis der Figuren und der Leser bleibt gefangen zurück.

Eine Geschichte, die einen so schnell nicht wieder loslässt, die nachhallt  und die den Leser verzaubert.