Rezension

Eine bewegende Geschichte um gegenseitiges Vertrauen

Ein Saxofon im Handgepäck
von Susan Florya

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der ehemals erfolgreiche Saxofonist Jeff staunt nicht schlecht als plötzlich seine Ex vor ihm steht. Hat er doch seit einigen Jahren seinen Lebensmittelpunkt am anderen Ende der Welt, in seiner Heimat Südafrika. Seine Tochter Sarah benötigt dringend seiner Hilfe, nur dieser Grund konnte die snobistische Frau zwingen noch einmal Kontakt zu suchen. Hat er endlich die Chance Sarah seine väterliche Liebe zu geben?

Doch seine hier aufgebaute Existenz? Seine Freunde und die neue Familie, sein bescheidenes Motel, wer übernimmt die Verantwortung in seiner Abwesenheit?

Wie wird seine Zukunft nach dieser Reise….

 

Der Debütroman von Susan Florya nimmt mich nach kurzer Einlesephase auf eine Reise mit. Die flotten Dialoge, bunt geschilderte Traumstrände, aber ebenso traurige Orte in Kapstadt entstehen vor meinem Auge. Eine kühle Atmosphäre zwischen einzelnen Protagonisten ist ebenso spürbar wie tiefe Sehnsucht nach Liebe. Emotionen aller Arten einfach.

 

Voller Sehnsucht spielt der ehemalige Musikstar Jeff seine Melodien. Am Strand. Für sich und seine Seele. Langsam verblassen die Geschehnisse, obwohl seine vernarbte Hand ihn täglich an den schrecklichen Vorfall und seine Folgen erinnert. Sein kleines, gemütliches Motel gibt vielen Arbeit und Sinn im Leben. Doch als plötzlich Sarah seine Hilfe braucht gerät alles ins Wanken.

Mbhali nimmt fast unsichtbare Nuancen in Jeffs Stimmung war, somit bleiben ihr seine Albträume nicht verborgen. Seine unerwiderte Liebe zu Sarah. Daher unterstützt sie so gut es ihr möglich ist seine Reise in die Schweiz. Doch Jemmy, sein Sohn, ist von der Notwendigkeit weniger überzeugt. Er hat große Angst um seinen Daddy.

In der Schweiz erwartet eine biestige Schwiegermutter, ein kaltes Haus und eine völlig überraschte Tochter Jeff.

 

Verzweiflung und Hoffnung wechseln sich ab. Immer wieder entstehen Probleme, finden sich Lösungen. Nur um daraufhin eine neue Entwicklung zu starten. Die fesselnde Erzählung um verloren geglaubte Liebe, Misstrauen und Vertrauen sowie innige Verbundenheit, Glück und das Gefühl „hier bin ich Zuhause“  habe ich in einem Rutsch gelesen. Die tiefgründigen Charaktere lassen die Geschichte lebendig wirken. Ein gelungenes Lesevergnügen.