Rezension

Eine bewundernswerte Frau

Die Tochter des Zauberers - Erika Mann und ihre Flucht ins Leben - Heidi Rehn

Die Tochter des Zauberers - Erika Mann und ihre Flucht ins Leben
von Heidi Rehn

Bewertet mit 4 Sternen

Erika Mann war die älteste Tochter von Thomas Mann, dem Nobelpreisträger für sein Buch „Die Buddenbrooks“. Wie viele ihrer Kollegen musste sie nach Amerika emigrieren. Dort wollte sie den Menschen die Augen über die Faschisten öffnen, welche Europa mit ihrer Propaganda überfluteten. Das war nicht einfach, da viele nicht an den Machenschaften Hitlers und Konsorten interessiert waren. Neben diesem Wunsch gab es noch Männer, die ihr Herz erobern wollten. Sie musste sich zwischen Erfolg und Liebe entscheiden.

 

„Wer das laute Knallen schwerer Schaftstiefel auf Steinböden und das heisere Brüllen dumpfer Parolen vor verblendeten Massen für Kultur hält, scheint selbst nie über das Niveau von steinzeitlichen Höhlenmenschen hinausgekommen zu sein.“ (Zitat aus dem Buch) Frau Mann stellte klar, dass das, was momentan in Deutschland los war, nichts mit der Kultur der Deutschen zu tun hatte.

 

Das Buch zeigt, wie die Künstler aus Europa in New York zurechtkamen. Wo sie sich trafen und wie sie versuchten, die Kollegen in der Heimat zu unterstützen. Viele von ihnen mussten fliehen, weil ihre Werke in den Augen der Nazis „entartet“ waren. Auch der Vater von Erika, Thomas Mann, emigrierte mit seiner Frau und den Kindern in die Schweiz.

 

Die Autorin brachte mir mit dem Buch „Die Tochter des Zauberers: Erika Mann und ihre Flucht ins Leben“ die Tochter des berühmten Mannes sehr nah. Ihre Bücher werde ich auf jeden Fall noch lesen und auch jene, die ihr jüngerer Bruder schrieb. Bewundernswert, wie die junge Frau ihr Vorhaben umsetzte und in Amerika gegen Hitler agierte. Und das, obwohl auch dort die Anhänger der Faschisten lauerten. Am Schluss des Buches gibt es noch eine Auswahl an Literatur, die als Grundlage für das Buch dienten sowie Bücher, die noch mehr über die Familie Mann berichten. Vier Sterne gebe ich, da mir am Ende doch noch einige Fragen offen blieben.