Rezension

Eine blutige, aber gelungene Mischung von Krimi und Fantasy

Der Orksammler - Jens Schumacher, Jens Lossau

Der Orksammler
von Jens Schumacher Jens Lossau

„Der Orksammler“ ist der zweite Band rund um die Ermittler Jorge und Hippolit, die gegensätzlicher kaum sein könnten. Dieses Mal schickt das Institut für angewandte investigative Thaumaturgie die zwei in ein Heerlager. Dort verschwinden Nacht für Nacht Orks und tauchen wenig später als Leichen wieder auf und nicht nur das: Das Herz wurde ihnen herausgerissen. Unter den Soldaten machen Gerüchte über eine merkwürdige Kreatur die Runde, an deren Existenz Jorge und Hippolit so ihre Zweifel haben. Die Ermittlungen gestalten sich nicht wirklich einfach und zeitweilig hat man das Gefühl es geht einfach nicht voran. Dafür entschädigen aber in jedem Fall Jorge und Hippolit selbst, die mit ihren persönlichen Eigenarten wieder einmal über sich hinauswachsen. Auch diesmal ist Meister Hippolit der Vorsichtige, der Wissende, der über allem zu stehen scheint und Jorges Verhalten auch nicht immer für gut heißt. Jorge dagegen ist der Mann fürs Grobe, hat immer einen frechen Spruch auf der Zunge. Auch wenn er sich dieses Mal gegenüber den ausschweifenden Handlungen in Band eins etwas zurücknimmt, so bleibt er doch seinen Trollsprichwörtern treu und diese sind einfach ein wahrer Wortgenuss. Überhaupt lebt das Buch von der Beziehung und den Gesprächen von Jorge und Hippolit untereinander.

Die Stimmung in diesem Buch ist recht düster. Die Ermittlungen erfolgen hauptsächlich in Torrlem, einer grauen, farblosen Stadt, einem Ort des Todes und der Toten. Hier wimmelt es nur so von Leichen und Gerippen, denn in der Grabstadt leben fast sämtliche Einwohner vom Bestattungsgewerbe. Was will man da erwarten? Ein unangenehmes und schauriges Gefühl lastet daher auch auf dem Leser während der Suche nach dem Orksammler.

Insgesamt ist dies ist wieder einmal eine gelungene Mischung von Krimi und Fantasy. Viel mehr noch als im ersten Band jedoch geht es hier auch richtig blutig zur Sache, was nicht unbedingt etwas für zart besaitete Leser ist.

Quintessenziell kann ich sagen, dass man diesen Band auch durchaus ohne den Vorgänger lesen kann.

Copyright © 2011 by Iris Gasper