Rezension

Eine dramatische Liebesgeschichte vor der aufregenden Kulisse des frühen 20. Jahrhunderts.

Die Wildrose - Jennifer Donnelly

Die Wildrose
von Jennifer Donnelly

Bewertet mit 4 Sternen

Von Jennifer Donnellys Rosentrilogie hatte ich schon einiges gehört, nur Gutes im übrigen, aber trotzdem hatte ich nicht das Bedürfnis die Reihe, die mit “Die Teerose” beginnt und sich mit “Die Winterrose” fortsetzt, zu lesen. Letztendlich habe ich den dritten Band, “Die Wildrose”, gewonnen und wurde positiv überrascht.

Am erfreulichsten war für mich wohl, dass ich, obwohl es sich um den letzten Band handelt, keine Probleme hatte, mich gleich in der Geschichte zurechtzufinden und wohlzufühlen. Ab und zu wird etwas aus der Vergangenheit erwähnt – dies hat aber auf den Verlauf der Geschichte um Willa und Seamus, der von allen nur Seamie genannt wird, keinen Einfluss und dient lediglich als Nebeninformation.

Das Buch ist in drei Teile plus Prolog und Epilog aufgespalten und innerhalb dieser drei Teile in insgesamt 122 Kapitel, was den Leser bei den rund 750 Seiten und Szenen an verschiedensten Plätzen auf der Welt – England, Afrika, Arabien – den Überblick behalten lässt.

Ich habe selten einen Roman gelesen, der so viele Themen umfasste und auch noch interessant und spannend geschrieben war – meiner Meinung nach eine kleine Meisterleistung der Autorin. Eigentlich wurde das komplette frühe 20. Jahrhundert grob umrissen. Der erste Weltkrieg, der Kampf der starken Frauen um Gleichberechtigung, und die Politik und Intrigen hinter diesen beiden Themen, gesellschaftliche Aspekte, das Gesundheitswesen und trotz allem kommt die zwischenmenschliche Geschichte zwischen Seamie und Willa nicht zu kurz.

Als Leser fiebert man unweigerlich mit. Es gibt sehr viele unerwartete Wendungen – man wird hin- und hergerissen, als würde man bei einem starken Sturm im Ozean treiben und soviel sei verraten: Leser, die auf Happy Ends stehen, kommen voll und ganz auf ihre Kosten.