Rezension

Eine düstere Geschichte

Der Abstinent -

Der Abstinent
von Ian McGuire

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nachdem mich Nordwasser sehr begeistert hat, war klar, dass ich auch den neuen Roman von Ian McGuire unbedingt lesen muss. Wieder hat sich der Autor für sein neues Werk ein düsteres Setting in der Vergangenheit ausgesucht: „Der Abstinent“ führt den Leser in das Jahr 1867 nach England, in der Kriminalität und Mord auf den Straßen nichts Ungewöhnliches war. Der ehemalige Alkoholiker und Polizist James O´Connor jagt den amerikanischen Iren Stephen Doyle, der einen Anschlag in der Stadt plant. 
Wie auch der Vorgänger konnte mich „Der Abstinent“ wirklich sehr begeistern. Dabei ist es gar nicht unbedingt die Geschichte, die den Leser so fesselt, sondern vielmehr die Stimmung. Es ist ein wirklich düsterer Roman und durch die Erzählweise des Autors fühlt man sich sofort in das Manchester des 19. Jahrhunderts hineinversetzt, so als würde man die gesamten Geschehnisse von außen betrachten. 
Leider finde ich den Beschreibungstext nicht sonderlich gelungen und muss sagen, dass ich, ohne den Vorgänger zu kennen, aufgrund der Geschichte nicht zu dem Buch gegriffen hätte. Der Klappentext macht den Eindruck, dass die politischen Ereignisse den Großteil der Ereignisse einnimmt, dabei geht es vielmehr um die Beziehung zwischen Connor und Doyle. 
Ein wirklich gutes Buch, das ich sehr empfehlen kann – auch wenn man sich eventuell nicht für die politischen Ereignisse interessiert.