Rezension

Eine durch und durch gelungene Trilogie!

Serienkiller - Die komplette Trilogie - Dan Wells

Serienkiller - Die komplette Trilogie
von Dan Wells

Inhalt

Ich will nicht anders sein als andere.

Ich will zur Schule gehen, ausgehen, Mädchen kennenlernen.

Doch da ist etwas in mir, das ich nicht kontrollieren kann.

ICH BIN EIN KILLER.

Und ich fürchte mich vor dem Moment, an dem ich erneut zuschlagen werde...

(Quelle: Verlag)

Was ich darüber denke...

Das Buch beginnt gleich mit einer verstorbenen Frau, was aber laut John "nichts Spektakuläres" ist und man landet eigtl. sofort in der Geschichte.
Der Schreibstil von Dan Wells ist sehr angenehm, leicht und flüssig zu lesen. Er beschreibt einiges sehr ausführlich, während er andere Dinge dem Kopfkino des Lesers überlässt.
Was er auf jedenfall sehr genau beschrieben hat, waren die Szenen bei den Einbalsamierungen der Toten und man könnte meinen, er wäre kein brillanter Autor, sondern selbst ein Bestatter.
Er hat den faszinierenden und auch ziemlich ekelhaften Alltag eines Bestatters wirklich gut erklärt, sodass man sich eine genaue Vorstellung davon machen konnte, was da gerade getan wird. 

Dan Wells hat es geschafft, mich vollkommen zu fesseln und mich doch ruhig schlafen zu lassen und das obwohl das Buch eine sehr komische und oft sehr gruselige, beklemmende und angespannte Atmosphäre verbreitete. Entweder bekam ich Gänsehaut oder ich erschrak andauernd wegen irgendwelchen kleinen Geräuschen oder wenn jemand sich an mich "heran schlich" :D
Ich habe den 1. Band am Anfang als relativ ruhig und mit der Spannung ansteigend empfunden. Das ich erst in der Hälfte des 1. Buches, (mit dem Kopf voran) darauf gestürzt wurde, dass das Buch eigentlich nicht nur ein Psychothriller, sondern auch noch Fantasy für mich bereithält, war es um mich geschehen. Ich konnte mir zwar noch nicht so ganz vorstellen, wie er das alles umsetzen wollte, aber es ist ihm vortrefflich gelungen. 
Ich fand es toll, dass er John Cleavers Welt trotz dem ganzen dahinsiechen seiner Mitbürger, doch mit einem Haufen Humor, Ironie und auch mal schönen Dingen gespickt hat. So hatte man auch mal eine kleine Pause, von dem ganzen töten, retten, suchen und mitfiebern.
Es verlief auch in den anderen Bänden so, nur dass es hier ununterbrochen spannend war und der Autor selbst sagte ja schon, dass der 2. Band der düsterste von allen ist, was ich nur bestätigen kann.

John ist, obwohl er eigtl. ein kranker, gefühlskalter und soziopathischer Junge ist, der ziemlich oft Leute umbringen will, ein wunderbarer und auch sympathischer Protagonist. Mit ihm identifizieren konnte ich mich zwar nicht unbedingt, aber ich denke, das ist auch gut so :D
Seine Gefühlswelt kommt einem aber dennoch irgendwie logisch vor und das ist etwas, wofür ich Dan Wells bewundere und mich doch frage, wie er es schafft, dass ich mich in solch einen Menschen hineinversetzen konnte.
Da John keinerlei Empathievermögen besitzt, kann er sich auch nicht wirklich weiter entwickeln, was aber der Handlung keinen Abbruch tut, denn er hat trotz allem immer noch ein Gewissen und er kämpft mit aller Macht gegen seine "Bedürfnisse". Ich fand es bewundernswert, wie willensstark er ist und das er trotz allem immer nur helfen wollte.
Ich hatte sehr oft großes Mitleid mit ihm, weil er so unter "Mr. Monster" litt und es ihn förmlich zerriss und obwohl ich mir denken konnte, dass er sein soziopathisches Wesen nicht einfach abstellen kann, hoffte ich doch immer wieder, dass er einfach ein normaler Junge mit Gefühlen sein kann.

Es gab eine Stelle, die ich besonders lustig fand und möchte diese nun zitieren.
(Ich hoffe es ist in Ordnung, dass es eine "längere" Stelle ist)

">>Oh. sagte ich. Dein Freund, ja?<<
Sie zog die Knie an und stützte das Kinn darauf. >>Genau.<<
>>Dann bist du wohl meine Freundin.<<
>>So sieht's aus.<<
Ich dachte nach. >>Dann müsste ich dir einen kitschigen Kosenamen geben. Wie wäre es mit Schnucki oder Marcimaus?<<
>>Ich glaube, soweit müssen wir nicht gehen.<<
>>Oder Zuckerschneckchen?<<"
Band 3 "Ich will dich nicht töten" Seite 988 - Ausgabe der kompletten Trilogie.

Fazit

Eine wunderbare Trilogie, die Lust auf mehr macht. Gott seid Dank erfüllt Dan Wells diesen Wunsch auch bald. Er schafft mit John eine beängstigende, kranke und doch logisch klingende Welt, die man sich durchaus vorstellen kann (abgesehen von den Dämonen, die es nicht unbedingt geben muss) und lässt einem keine Chance, dieser Welt zu entkommen. John ist trotz seiner "Makel" ein toller, sympathischer Protagonist, mit dem ich die ganze mitgefühlt habe, auch wenn er es nicht getan hat ;) Als ich am Ende der Trilogie angekommen war, habe ich sogar einige Tränchen verdrückt. Eine durch und durch gelungene Trilogie, bei dir mir einfach nichts negatives einfallen will. 

Vollkommen verdiente 5/5 Punkte!

Ich hoffe euch hat diese Rezi gefallen und animiert euch dazu, sich an die Reihe ranzuwagen.
Auch wenn ihr vllt keine Fans dieses Genre sein solltet, denn sonst verpasst ihr ganz schön was!

Mein Dank geht an den Piper Verlag, für die Bereitstellung dieses wunderbaren Rezensionsexemplars.

Ganz liebe Grüße

eure Nadine <3

buchesser.blogspot.de