Rezension

Eine Dystopie die sich vor den Größen des Genres nicht zu verstecken braucht!

Falling Skye - Kannst du deinem Verstand trauen? - Lina Frisch

Falling Skye - Kannst du deinem Verstand trauen?
von Lina Frisch

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Dystopie die sich vor den Größen des Genres nicht zu verstecken braucht!

Inhalt:
Nach einer großen Katastrophe sind die USA zu den Gläsernen Nationen geworden. Endlich ist Schluss mit Diskriminierung, Populismus und impulsiven Entscheidungen! Die Menschen werden in Ratio oder Senso eingeteilt – und zu ihrem eigenen Schutz unterliegen die Emotionalen strengen Auflagen.
Als die 16-jährige Skye zu ihrer Testung einberufen wird, ist sie überzeugt, als mustergültige Rationale erkannt zu werden, der eine glänzende Zukunft bevorsteht. Doch die Prüfungen sind verstörend, und Skye fragt sich immer häufiger, welchem Zweck sie in Wahrheit dienen. Wer ist der mysteriöse Testleiter, der ihr auf Schritt und Tritt folgt? Und wohin verschwinden die Mädchen, die im täglichen Ranking abfallen? Zu ihrem Entsetzen muss Skye erkennen, wer in den Gläsernen Nationen den Preis für die neue Ordnung zahlen soll: sie selbst …

Meinung:
Die 16-jährige Skye lebt in den USA, die allerdings aufgrund einer großen Katastrophe seit einigen Jahren nur noch die Gläsernen Nationen sind. In diesen Gläsernen Nationen wurden die Menschen in zwei Gruppen eingeteilt. Einmal die rational und überlegt denkenden Menschen (die Rationalen) und die Menschen, die sich von ihren Gefühlen beherrschen und leiten lassen (die Emotionalen). Für Skye steht fest, dass sie eine Rationale ist. Daher macht sie sich zu Beginn wenig Sorgen als sie zur Testung einberufen wird. Doch die Prüfungen sind anders als Skye dies erwartet hat und immer öfter stellt sie sich die Frage, ob sie wirklich das Zeug zu einer Rationalen hat und noch wichtiger, ob sie überhaupt eine Rationale werden möchte.

Vor einigen Jahren wurden wir Leser förmlich überschwemmt mit einer Flut an Dystopien. Da sich der Hype hierum mittlerweile gelegt hat und ich mal wieder richtig Lust auf eine Dystopie hatte, habe ich voller Vorfreude zu diesem Titel gegriffen. Schon das wunderschöne Cover fällt einem sofort ins Auge. Aber auch der Titel wurde fantastisch ausgewählt, passt er doch so perfekt zur eigentlichen Geschichte. Und spätestens nach dem Lesen des Klappentextes war für mich klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte.

 Zu Beginn wirkt die Geschichte auf den Leser möglicherweise ein wenig verwirrend. Denn man kann noch nicht viel mit den Rationalen und den Emotionalen anfangen. Autorin Lina Frisch nimmt sich jedoch die Zeit und führt den Leser nach und nach in ihre Welt ein. Dabei ist es jedoch zu keiner Zeit so, dass die Informationen einen als Leser überfordern oder es zu möglichen Längen innerhalb der Geschichte kommt. Viel mehr verknüpft Lina Frisch die Informationen und den eigentlichen Handlungsverlauf zu einem perfekten Ganzen.

Das Erzähltempo im Buch ist recht hoch. Ständig passieren neue spannende Dinge oder Protagonistin Skye erfährt Neuigkeiten, die sie teilweise in ihren Grundfesten erschüttern. Aufgrund all dieser Komponenten kommt es, dass man sich keine einzige Seite in diesem Buch langweilt, sondern stark mit Skye mitfiebert. Das Thema, das Lina Frisch hier aufgreift, ist in der heutigen Zeit recht aktuell und gerade ihr Nachwort macht hellhörig, denn ihre Gedanken und Ideen zu diesem Buch, werden bereits von einer Organisation verkörpert.
 
Besonders gut gefallen hat mir Skyes Entwicklung. Von der gesetzestreuen Bürgerin, die um jeden Preis eine Rationale werden möchte, ist am Ende des Buches nicht mehr viel übrig. Je mehr Dinge Skye erfährt, desto mehr muss sie das gesamte System hinterfragen.
Aber auch die angerissene Liebesgeschichte war genau nach meinem Geschmack. Nicht zu schnulzig, was auch gar nicht zur Geschichte gepasst hätte, sondern ein langsames herantasten. Die Liebesgeschichte nimmt zudem eine eher nebengeordnete Rolle ein.
 
Das Ende weckt die Lust auf einen zweiten Band ins Unermessliche. Ich bin gespannt, wo Skyes Reise noch hingehen wird.
 
Fazit:
„Falling Skye“ ist eine Dystopie, die sich ganz sicher nicht hinter den großen Namen des Genres zu verstecken braucht. Eine individuelle und interessante Idee wird hier zu einem Konzept aufgebaut, was mir ein ums andere Mal einen Schauer über den Rücken hat laufen lassen. Jede Menge Spannung und packende Szenen und eine enorme Charakterentwicklung haben bei mir für großen Lesespaß gesorgt.
Ich vergebe 5 von 5 Hörnchen.