Rezension

Eine dystopische Reihe ohne Gnade für die Charaktere

Faith - J. K. Bloom

Faith
von J. K. Bloom

Bewertet mit 5 Sternen

Sporen die vom Himmel fielen, wie eine Prüfung, denn nur, wer sich angepasst hat, der überlebte. Aber irgendwie war es auch, als würde die Erde einen Befreiungsschlag durchführen, denn nun eroberte sie sich alles wieder zurück, was der Mensch sich genommen hatte.

Wir begleiten Faith, sie lebt in einer Zeit, etwa 500 Jahre nach den Ereignissen und ihre Familie ist einem Leiden verfallen. Und zwar nennt es sich die Seelenlosigkeit. Ihre Eltern wurde verstoßen und nur ihre Schwester, befindet sich noch in einer Pflegeeinrichtung und lebt dort ohne zu sprechen oder wirklich etwas zu machen. Dieser Zustand wird sehr bedrückend beschrieben und so kann ich Faith und auch all die anderen verstehen, dass sie Tests durchführen, ob ihnen so etwas auch passieren kann. Faith scheint es gut zu gehen und so führt sie ihren Beruf als Oberschwester im Krankenhaus mit Freude aus, doch ihr Geld reicht hinten und vorn nicht. Doch kann die Gesellschaft helfen, wenn sie nur jemanden heiratet, der gut gestellt ist. So lernt sie Tristan Collins kennen, der der ideale Partner zu sein scheint. Doch hat sie einem Mann namens Lie in der Notaufnahme das Leben gerettet und etwas an ihm ist komisch und er ist doch so gar nicht der Mann, den sie braucht um ihr Haus zu retten und sich vor der Verstoßung zu retten.

Diese Geschichte ist nicht die große Liebesgeschichte, ein Funken davon spielt mit, aber das Hauptaugenmerk liegt auf der dystopischen Seite dieser Geschichte, denn die Gesellschaft ist in neun Gattungen gesplittet, die alle eine besondere Gabe und somit auch Aufgabe haben. Zudem gibt es noch die Natur, die nicht ohne Gefahr betreten werden kann, denn wer mit den Sporen in Kontakt kommt, wird zu einem Seelenlosen und ist dann scheinbar verloren. 

Mich selbst hat das Cover interessiert, denn die junge Frau mit dem wehenden Haar und Kleid steht scheinbar vor einer Trümmerlandschaft. Alles ist in grün und blau gehalten, aber weichgezeichnet. Was will uns das Cover sagen? Was steckt hinter dem Titel. Als Fan von Dystopien klang es nach einer Geschichte für mich und das war sie dann auch, denn die Autorin lässt es nicht langweilig werden. Sie erschafft eine Welt, die wir gemeinsam mit Faith kennenlernen, denn so wirklich mehr als ihren Wohnbereich und ihre Arbeit scheint sie nicht zu kennen. Auch lernen wir eine Gesellschaftsform kennen, die mit einer Angst lebt, die ich selbst nicht erleben möchte. Immer wieder stehen wir vor Geheimnissen und Verwirrungen, die einen doch wieder in eine andere Richtung lenken, als man anfänglich erwartet hat. Auch geht die Autorin definitiv nicht zimperlich mit ihren Charakteren um, denn sie schon sie in keiner Weise. Wenn man hier überleben will, dann muss man kämpfen und sein Leben verändern, wenn es nötig ist.

Da es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Reihe handelt, war am Ende wieder dieser Moment: „Was? Wie kann das Buch hier enden?“ Und nun heißt es warten. Auf den zweiten Teil, der uns weitere Einblicke in die Welt nach dem Sporenfall bringen wird.