Rezension

Eine einzigartige Freundschaft mit einer bewegenden Geschichte

Nichts als Liebe - Christina Lauren

Nichts als Liebe
von Christina Lauren

Bewertet mit 4 Sternen

„Nie wäre mir in den Sinn gekommen, dass Liebe etwas anderes sein könne als überwältigend. Und schon als ich ein Kind war, war klar, dass ich mich niemals mit weniger zufriedengeben würde.“

Macy traut sich nicht mehr eine enge Beziehung einzugehen. In jungen Jahren hat sie nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihren Vater sowie ihren besten Freund und gleichzeitig große Liebe Elliot verloren. Nun führt sie eine Beziehung, in der sie keine großen Gefühle riskieren muss. Nach elf Jahren läuft sie nun Elliot wieder über den Weg und hinterfragt ihr unkompliziertes Leben. Ist sie wirklich glücklich? Und ist da noch war zwischen ihr und Elliot?

Die Geschichte spielt in zwei Zeiten: Zum einen lernt der Leser die erwachsenen Macy kennen und zum anderen startet die Handlung 14 Jahre zuvor. Ehrlich gesagt fand ich den Handlungsstrang in der Vergangenheit spannender. Hier zieht Macy gerade mit ihrem Vater in das Ferienhaus neben Elliots. Auch wenn Macy dort nur in den Ferien und am Wochenende wohnt, verbindet sie bald mit Elliot eine enge Freundschaft.

Beinahe jeden Nachmittag liegen die beiden in einem begehbaren Kleiderschrank, der zum Bücherzimmer umgebaut wurde. Sie schließen die Außenwelt aus und unterhalten sich über Bücher, Träume und was sie sonst noch gerade interessiert. Wenn sie sich nach einer Trennung wiedersehen, fragen sie sich häufig nach ihrem aktuellen Lieblingswort. Auch wenn das nur eine kleine Frage ist, sagt die Antwort so häufig so viel über die aktuelle Situation aus. Mir hat dieser kleine Aspekte extremst gut gefallen. Immer wieder habe ich mich selber gefragt, was gerade mein Lieblingswort ist.

Ihr Treffpunkt zeigt schon wie außergewöhnlich die Freundschaft zwischen den beiden ist. Mich hat begeistert, wie der Leser mitbekommt, wie sich Macy und Elliot kennenlernen, Vertrauen aufbauen und sich langsam ineinander verlieben. Die ganze Zeit über fragt man sich, wieso die beiden elf Jahre lang keinen Kontakt hatten. Auch in der aktuellen Zeit wird dieses Geheimnis nicht direkt gelüftet. Die Spannung steigt immer weiter. Das macht einen weiteren Reiz in der Geschichte aus.

Sehr überrascht hat mich auch, wie gefühlvoll das Buch ist. Von dem Autorenduo kenne ich bereits ein paar Bücher, wie die „Beautiful“-Reihe. Die Bücher werden wohl dem Genre Erotik zugeordnet und enthalten einige detaillierte Beschreibungen von Schlafzimmerszenen. Bei „Nichts als Liebe“ habe ich mir vorher keine Gedanken gemacht, zu welchem Genre das Buch genau gehört. Auch wenn ich es von den Autoren bis dato nicht anders kenne, gehört die Geschichte definitiv nicht zum Genre Erotik. Somit wurde ich hier positiv überrascht, dass das Buch viel niveauvoller und bewegender ist.

Ich mochte im Endeffekt beide Handlungsstränge sehr gerne, ich mochte die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite und ich mochte auch die beiden Hauptpersonen. Einen Stern Abzug gibt es von mir, weil ich es ein kleines bisschen übertrieben fand, warum Elliot und Macy elf Jahre zuvor den Kontakt abgebrochen haben. Insgesamt war es mir jedoch ein wahres Lesevergnügen.