Rezension

Eine emotionale und spannende Reise in Charlottes Familiengeschichte

Wiedersehen in Barfleur - Claire Bonamy

Wiedersehen in Barfleur
von Claire Bonamy

Bewertet mit 5 Sternen

Inhaltsangabe

Seit ihrer Jugend sehnt sich Charlotte in den malerischen Ferienort Barfleur zurück — mit gemischten Gefühlen: Vor Jahren ist dort während eines Familienurlaubs ihr geliebter Vater verschwunden. Den Verlust hat Charlotte nie verarbeitet. Endlich zurück in dem kleinen französischen Fischerdorf erfährt sie von einer Frau, der sie sich sehr verbunden fühlt: Mathilde hieß die Französin, mit der Charlottes Großvater während der Besatzungszeit eine verbotene Liebesbeziehung führte. Stück für Stück ergründet Charlotte Mathildes tragisches Schicksal — und kommt dabei den Rätseln ihres eigenen Lebens immer näher ...

 

Wiedersehen in Barfleur ist ein Roman von Claire Bonamy. Claire Bonamy ist allerdings ein Pseudonym, hinter dem sich die zwei Autorinnen Andrea Russo und Eva Philippon verbergen.

Der Schreibstil der beiden Autorinnen liest sich sehr angenehm und flüssig, so dass man dieses Buch in einem weg lesen könnte. Die bildlichen und sehr detaillierten Beschreibung der Kulisse und Protagonisten lassen den Leser in die Geschichte ein- und abtauchen. Man spürt den französischen Flair, aber auch die Grausamkeit des 2. Weltkrieges. Es ist alles so wunderschön, aber auch so erschreckend realitätsnah. Irgendwie entstand das Gefühl, man wäre als Zeitzeuge live vor Ort. Charlottes Reise entführt den Leser nicht nur in die heutige Zeit sondern auch in eine Zeit, in der die Welt von Gewalt und Grausamkeit beherrscht wurde: in den 2. Weltkrieg. Der historische Teil über Mathilde und Johann ist so anschaulich, emotional und authentisch wieder gegeben worden, so dass beim Lesen immer wieder die Fragen auftauchten: Warum konnte so was passieren und wieso können Menschen so grausam sein? Leider werden diese Fragen wohl immer unbeantwortet bleiben! Der fiktive und historische Teil wurden so perfekt ausgearbeitet, recherchiert und umgesetzt, dass beide Teile ein harmonisches Bild abgeben. Hier entstand das Gefühl, dass sich irgendwo genau diese Geschichte so abgespielt haben könnte.

Ab und an geht die Reise auch in die Kunstgeschichte, der genauso spannend ist, wie der Rest dieses Romans. Zu keinem Zeitpunkt wurde es langatmig oder gar langweilig. Eher das Gegenteil war der Fall: man musste wissen, wie es mit Charlotte und Co weiter gehen wird.

Eine rundum stimmige Geschichte, die nicht besser hätte sein können. Das Ende gefiel mir, leider blieben aber auch ein paar Fragen offen.

Wer weiß, vielleicht gibt es mal ein Wiedersehen mit Charlotte...

 

Ein historischer Roman, der als Familiengeheimnis eine wunderbare Liebesgeschichte verbirgt. Für mich war es ein unterhaltsamer, emotionaler und spannender Roman, der mir sehr gut gefiel.

5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung!