Eine Erinnerung an Kindertage
Das erste was einem an dem Buch auffällt sind die drei verschiedenen Perspektiven, die es enthält, da diese auch noch farblich unterschiedlich gestaltet sind. Zum einen liest man nämlich die Ausschnitte aus dem Märchen, dass das Buch enthält, aber man erhält auch eine Einsicht in die Gedanken von Prinz Oliver aus dem Märchen und Deliah, die dieses liest. Zunächst war dieser Wechsel der Perspektiven etwas gewöhnungsbedürftig, aber schon bald ergänzten sich diese Sichtwechsel wunderbar und sorgten dabei auch für ziemlich viel Abwechslung. Diese Abwechslung wurde zudem durch die Vermischung von Realität und Fiktion und der Beziehung der beiden Ebenen zueinander unterstützt.
Dem Schreibstil merkte man zwar an, dass eine Jugendliche mitgewirkt hat, aber ich muss betonen, dass die Autorinen sich Mühe gegeben haben die Kapitel, die das Märchen wiedergeben, an einen "Märchenschreibstil" anzupassen so ein kurzes Märchen geschafft haben, wie man es noch aus der Kindheit kennt.
Sehr gelungen waren meiner Meinung nach die schönen Beschreibungen, die immer mal wieder in dem Buch auftauchten und die Szenen greifbar haben wirken lassen.
Auch den Protagonisten merkte man ein Wenig an, dass hier unter anderem eine noch sehr junge Schreiberin am Werk war, denn trotz der Tatsache, dass die Probleme der Pubertierenden Deliah, wie bei typischen Teenagern sehr stark vertreten waren, hätte die Protagonistin überzeugender sein können.
Oliver, der Prinz, war dagegen ganz anders, als man sich so einen Prinzen vorstellt, denn anstatt Mut hat dieser nur sehr viel Verstand, aber trotz fehlendem Mut hat er sehr viel Durchsetzungsvermögen, was seine Pläne angeht.
Dagegen ist das Märchenende ganz typisch für Märchen plötzlich zu Ende, natürlich nicht ohne Happy-End. Der einzige Unterschied ist natürlich das die Handlung im Nachhinein mit Oliver und Deliah weitergeht, was einen ganz neuen Einblick in die Welt der Märchen schafft, den hat sich nicht jeder als Kind gewünscht einen Prinz oder eine Prinzessin zu haben?