Rezension

Eine etwas andere Frankensteingeschichte

Das Grab - Richard Laymon

Das Grab
von Richard Laymon

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zur Wissenschaftsausstellung an der Highschool lässt Melvin sich etwas ganz Besonderes einfallen. Der Sonderling schockt sein Publikum in dem er mittels einer Autobatterie versucht eine kürzlich, bei einem Autounfall, verstorbene Schülerin wieder zu erwecken. Dafür landet er für viele Jahre in einer Nervenheilanstalt. Vicki, eine seiner damaligen Mitschülerinnen wird seit dem von Albträumen geplagt und kehrt nach vielen Jahren aus beruflichen Gründen zurück in ihre Heimatstadt. Gleich bei ihrer Ankunft trifft sie auf Melvin, der mittlerweile wieder frei ist und immer noch Interesse an Vicki hegt. Auch das Interesse auf dem Gebiet der Totenerweckung hat er nicht abgelegt und große Fortschritte erzielt. Sein Ziel ist es, Vicki zu einem seiner nächsten Versuchsobjekte zu machen, um für immer mit ihr zusammen zu sein. Doch diese hat verständlicherweise andere Pläne. Eine moderne Frankensteingeschichte entwickelt sich die weit über das hinaus geht, was Frankenstein einst geschaffen hat.

An einer Stelle in diesem Werk hat Laymon mich ganz besonders überrascht. Zuerst dachte ich es sei wieder ein Namensdreher, wie ich noch von „Nacht“ geschädigt bin. Doch dann hat er es aufgeklärt und er hat es über mehrere Seiten geschafft, mich mit diesem super Schachzug auf eine falsche Fährte zu locken. An dieser Stelle hätte es einfach perfekt gepasst, dass das was ich glaubte, eingetreten ist. Die Situation war einfach so ähnlich – das ich am Ende sehr überrascht war. Vor allem, da ich der festen Überzeugung war, dass ich recht hatte. Brillant.

Ich bin von meinem persönlichen Meister des Horrors ja viel gewöhnt – aber dieses Buch war doch arg grenzwertig für mich. Ich fand es teilweise ganz besonders ekelhaft. Nicht dass dies Negativ gemeint ist, aber ich hab mich an manchen Stellen doch überwinden müssen weiter zu lesen. Trotzdem tut dies dem Buch keinen Abbruch. Es ist, wie ich finde, wieder ein sehr empfehlenswertes Werk. Aber nichts für schwache Mägen. Geschmackssache. Für mich persönlich war es grenzwertig.

Auch hier kann ich wie immer, vor allem allen Laymonfans, eine Leseempfehlung aussprechen.