Rezension

Eine etwas andere Liebesgeschichte...

Das Rosie-Projekt - Graeme Simsion

Das Rosie-Projekt
von Graeme Simsion

Gestatten? Don Tillman sucht die Frau fürs Leben. Muss pünktlich sein, logisch denken und gern Fahrrad fahren. Wenn Sie rauchen, trinken und an Horoskope glauben, ist Ausfüllen des Fragebogens zwecklos.

Inhaltsangabe:

Don Tillman ist Genetiker an der Universität Melbourne und hat das Asperger-Syondrom, eine Variante des Autismus. Durch diese Beeinträchtigung fällt es dem 39-jährigen oft schwer, menschliche Kontakte zu knüpfen und diese zu pflegen oder spontanen Handlungen nachzugehen. Daher ist sein kompletter Tagesablauf exakt auf die Minute geplant bzw. durchstrukturiert und lässt kaum Spielraum für Unvorhergesehenes zu. 
Nichtsdestotrotz ist der Professor auf der Suche nach der perfekten Frau mit der er gemeinsam in naher Zukunft eine Familie gründen will. Um keine bösen Überraschungen von der Damenwelt zu erleben, entwirft er einen 16-seitigen Fragebogen, in dem er seine Wünsche wie z.B. keine Raucherin, keine Vegetarierin oder Trinkerin festhält. Nur bei einer hundertprozentigen Übereinstimmung kann Don seine zukünftige Ehefrau akzeptieren. Gemeinsam mit seinem ehemaligen Vorgesetzten und mittlerweile besten Freund Gene wertet er sämtliche Fragebögen aus, die er willkürlich an Singlefrauen verteilte. Doch wie erwartet kann keine der Kandidatinnen alle Punkte erfüllen. 
Frustriert über das Ergebnis geht Don in die Arbeit. Dort überrascht ihn plötzlich Rosie. Sofort geht Don davon aus, dass sein Freund Gene ihm die gutaussehende Frau geschickt hat und lädt sie spontan zum Abendessen ein. Während des Gesprächs beim Essen stellt sich heraus, dass Rosie zwar Single ist, aber keine Ahnung von dieser ominösen Checkliste hat. Die rauchende Barkeeperin und Vegetarierin braucht nämlich Hilfe von Don, da sie auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater ist, der nur anhand von einem DNA-Test ermittelt werden kann. Der Genetiker nimmt sich ihrer an und die beiden kommen sich immer näher. 
Kann Don über seinen Schatten springen und bei Rosie eine Ausnahme machen?

Eigene Meinung:

Das Buch aus dem Jahr 2013 hatte ich schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste. Ich hörte schon so viel positives darüber, sodass ich den Roman unbedingt lesen wollte. Zu Beginn fand ich den Schreibstil von Graeme Simsion etwas gewöhnungsbedürftig, da er die Handlung sehr analytisch und durchdacht anging. Doch je mehr ich mich auf die Geschichte einließ, desto besser gefiel mir die Ausdrucksweise des Autors und die dazu passenden Protagonisten. Im Nachhinein gab er Don Tillman anhand seines Schreibstils die Authentizität, um das Asperger-Syndrom dem Leser glaubwürdig nahe zu bringen, der sich vorher noch nie mit diesem Syndrom und dessen Eigenheiten befasst hat. Selten musste ich beim Lesen eines Buches so oft schmunzeln wie bei dieser Lektüre obwohl die Aufklärung dieser Form des Autismus immer wieder sachlich dargestellt wurde. Besonders gut gefielen mir die einzelnen Entwicklungen der Mitwirkenden- vor allem die von Don, sodass das Buch wirklich einen hohen Unterhaltungswert darstellt.
Fazit: Ein amüsantes Buch, das dem Leser viel mehr vermittelt als nur eine typische Liebesgeschichte. 
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen