Eine etwas spezielle Liebesgeschichte
Bewertet mit 3.5 Sternen
Inhalt:
Die Archäologie-Studentin Ronia ist von Anfang an von Jan fasziniert. Sie kennt seinen Ruf und Ronias Freunde versuchen sie zu warnen, aber trotz allem fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Jan und Ronia begegnen sich immer öfter und es dauert nicht lange, bis sich etwas zwischen ihnen entwickelt. Aber Ronia musste in früheren Beziehungen Enttäuschungen erleben, die sie von nun an vermeiden möchte. Sie will dieses Mal die Kontrolle behalten.
Ob ihr das wohl gelingt…
Figuren:
Ich konnte mit Ronia nicht warm werden. Sie ist für Alter so naiv und unreif, dass es manchmal schon peinlich ist. Wäre sie sechszehn oder jünger, wäre es ja noch nachvollziehbar gewesen, aber ich hoffe doch, dass keine 21-Jährige noch ein derartiges Verhalten hat. Ihre Reaktionen und Handlungen waren für mich häufig überhaupt nicht nachvollziehbar.
Kommen wir zum interessanten Teil: Die Beziehung (falls man das überhaupt so bezeichnen kann) mit Jan. Sie ist in meinen Augen … seltsam. Die beiden scheinen selbst nicht zu wissen, was sie eigentlich wollen. Sie können nicht miteinander reden, ohne sich zu streiten, aber wenn‘s um die sexuelle Anziehung geht, sind die Gefühle natürlich da und intensiver denn je. Und dann haben Ronia und Jan auch noch diese ganz spezielle Verbindung, die ich offen gesagt nicht ganz begriffen habe…
Die anderen Charaktere sind ganz okay, werden jedoch zu stark vernachlässigt.
Stil und Sprache:
Der Schreibstil von Bettina Belitz und das wunderschöne Cover haben mir bei diesem Buch am besten gefallen. Einige bezeichnen die Sprache als magisch, ich finde sie einfach nur schön. Alles liest sich flüssig und es ist toll, endlich mal wieder ein Buch zu lesen, das von einem deutschen Autor geschrieben und nicht aus dem Englischen bzw. Amerikanischen übersetzt worden ist.
Handlung/Idee:
In dem Buch passiert nicht sonderlich viel. Es gibt einige Situationen, aus denen man hätte mehr rausholen können, aber alles konzentriert sich nun mal auf Ronias (kompliziertes) Gefühlsleben und ihre Liebe zu Jan. Besonders am Anfang zieht sich das Buch in die Länge und es konnte mich überhaupt nicht fesseln. Später wurde es etwas besser und es gibt auch den schönen roten Faden, aber mir hat immer noch etwas gefehlt, denn ich hätte das Buch auch jederzeit ohne Bedauern zur Seite legen können.
Fazit:
Auch wenn ich jetzt fast nur die negativen Punkte angesprochen habe – irgendwie hat mir dieser Roman auch gefallen. Dieses Buch ist anders, als ich es erhofft hatte, aber die große Enttäuschung war es dann doch nicht.
„Vor uns die Nacht“ ist ein Buch für alle, die auf spezielle Liebesgeschichten stehen und auch darüber hinwegsehen können, dass die Protagonistin selbst etwas „speziell“ ist.
Mehr Rezis: http://NadineMoench.com