Rezension

Eine extrem behütete Kindheit - wie eingesperrt

Das Kind meiner Mutter - Florian Burkhardt

Das Kind meiner Mutter
von Florian Burkhardt

Bewertet mit 4 Sternen

Ein berührende und tragische Kindheit und Jugend durch die Überbehütung der eigenen Mutter.

Inhalt:
Durch einen selbst verschuldeten Unfall verlieren Florian Burkhardts Eltern ihren jüngsten Sohn. Um mit dem Verlust besser klar zu kommen, zeugen sie einen "Ersatzsohn". Florian wird von Geburt an von allen Gefahren ferngehalten, damit ihm ja nichts passieren kann. Er wird auch so gut es geht von der Außenwelt isoliert, um ja nicht an Drogen oder Alkohol zu kommen. Es darf zunächst weder Rad fahren, noch gibt es Radio oder Fernsehen. Er möchte gern Kunst studieren, doch das steht nicht am Plan seiner Eltern für seine Zukunft.
Florian sieht nur eine Chance seinem Gefängnis zu entgehen. Er muss, die von seiner Mutter geforderte Ausbildung zum Lehrer abschießen, um mit dem Diplom in der Hand in die Freiheit zu gelangen. Doch das wird ein langer und beschwerlicher Weg.
Zumal er mit der Zeit auch noch erkennt, dass er Homosexuell ist.

Mein Kommentar:
Das Buch ist eine Autobiographie des Autors Florian Burkhardt, indem er versucht seine Kindheit zu verarbeiten und zu erklären wie er zum "Electroboy" wurde. Da sein Leben zuerst verfilmt wurde, und er erst im Anschluss das Buch schhrieb, konnte er somit seine Kindheit besser darstellen.
Seine Geschichte gliedert sich in drei Teile:
Illusion: Hier wird seine Kindheit dargestellt, wie er in die Welt hineinkommt und langsam begreift, dass er im Schutz seiner Mutter gefangen ist. Dieser Abschnitt ist auch in einer etwas einfacheren und kindlicheren Form geschrieben und man hat den Eindruck, dass Florian dies auch in jungen Jahren geschrieben haben könnte.
In Vison und Passion erfährt man einiges mehr über den älteren Florian bis hin zum Erwachsenwerden. Man erfährt als Leser seine Wandlung und wie er versucht  mit der Situation umzugehen. Man erkennt  seine Gefühle und Gedanken und kann sich gut in seine Lage hineinversetzen. Dies fällt sicher auch leicht, da das Buch in der Ich Perspektive geschrieben ist. Trotzdem wünscht man sich auch, dass manche Szenen ausführlicher beschrieben wären, da man als Leser noch mehr erfahren möchte.
Das Buch beinhaltet viel Tragik und man leidet als Leser richtig mit. Die Gefühle und Emotionen sind teilweise richtig gut beshrieben.
Das Ende fand ich fast ein wenig zu schnell, aber somit bleibt auch Potential für einen Folgeroman. Dies könnt ich mir sehr gut vorstellen und ich denke, dass die Geschichte des Autors auch noch viel dafür hergeben würde.

Mein Fazit:
Eine tolle und sehr emotional beschriebene Kindheit und Jugend, die den Leser nachdenklich zurücklässt und viel Potential für eine Fortsetzung hätte.

Ganz liebe Grüße,
Niknak