Rezension

Eine Familiengeschichte

Als die Tage nach Zimt schmeckten - Donia Bijan

Als die Tage nach Zimt schmeckten
von Donia Bijan

Bewertet mit 3 Sternen

Noor und ihr Bruder werden von ihrem Vater zum Studium in die USA geschickt, da dieser für seine Kinder im Iran keine Zukunft sieht. Noor lebt sich nach anfänglichen Problemen ein, heiratet und bekommt eine Tochter. Von ihrem Mann betrogen, beschließt sie, zusammen mit ihrer Teenagertochter Lily zu einem Besuch nach Teheran zurückzukehren.

Die Grundidee des Romans finde ich nach wie vor toll. Dieses Aufeinandertreffen zweier Kulturen. Noor, die mittlerweile in den USA angekommen ist, ihre Tochter Lily, die noch nie im Iran war, und Zod, der nach wie vor sein Leben in Teheran führt. Zuerst gefiel mir das Buch auch sehr gut und ich war gespannt, wie die Familienzusammenführung gelingen würde. Leider fand ich den Mittelteil des Buches sehr lang und zu ausführlich. Ich musste mich wirklich zwingen, die Geschichte weiterzulesen, wozu ich – für meine Verhältnisse – sehr lange gebraucht habe. Zum Schluss hin wird das Buch dann zwar wieder interessanter, aber auch das reißt es für mich nicht raus.

Dabei ist die Familiengeschichte durchaus interessant und gibt sehr viel her, auch Noor und Lily und vor allem Zod sind mir als Charaktere sehr sympathisch. Noors Erinnerungen an ihre Kindheit und viele schöne und nicht so schöne Ereignisse fand ich auch sehr gelungen, doch dann schwelgt die Autorin seitenweise in den Gerüchen der Stadt, den Gewürzen, Gerichten usw. Zunächst fand ich auch das interessant, aber auf Dauer hat es mich nur noch gelangweilt.

Insgesamt kein Buch, das  ich weiterempfehlen würde. Nett, aber nicht mehr.