Rezension

Eine Familiengeschichte mit einer Konfrontation der Wahrnehmungen

Stummes Echo - Susan Hill

Stummes Echo
von Susan Hill

Bewertet mit 5 Sternen

„Stummes Echo“ ist die Geschichte von Susan Hill über eine Familie in England. Auf dem Hof namens The Beacon wohnen die Eltern Bertha und John mit ihrem vier Kindern May, Colin, Berenice und Frank.
Einen jeden begleitet man durch die knapp 170 Seiten des Buches. Man erfährt, warum die kluge May ihr vielversprechendes Studium in London nicht weitergeführt und stattdessen zurück zum Beacon gekommen ist, wie Colin seine Liebe fand, die er später heiratete, wie es Berenice dringlicher als alle anderen vom Hof gezogen hat und wie aus dem stillen Beobachter Frank nach seinem Auszug nach London eine Karriere als Journalist beschieden war. Zwischen Frank unds einen Geschwistern hat immer eine Kluft bestanden, und so hielten sie zu ihm und er zu ihnen keinen Kontakt. In Berührung kommen die drei mit Frank erst wieder, als sie in der Zeitung davon lesen, dass er ein Buch geschrieben hat, in dem er eine traumatische Kindheit schildert, die sie so nicht erlebt haben.

Tja, nun bin ich sehr schnell durch das Buch gerauscht, aber das fiel auch nicht schwer: Die Charaktere sind so geschrieben, dass ich ihrem Werdegang folgen wollte. Nachdem Franks Buch über die fragwürdige Kindheit ein großer Erfolg geworden ist, der auch im verschlafenen Ort der Geschwister nicht ignoriert werden konnte, und diese von den Bewohnern verurteilt werden, wollte ich unbedingt wissen wie es weitergeht. Dann allerdings war das Buch auch schon zuende, ziemlich aprupt.
Bei einer letzten Zusammenkunft der vier Geschwister hatte ich das Gefühlt, scheint Frank die Gelegenheit zu bekommen sich mit dem Ort seiner Kindheit auszusöhnen. Die letzten Zeilen wirkten wie eine Sprungschanze, von der meine Ideen ohne autorische Unterstützung weiterflogen und ich ins Nachdenken kam. Die Wahrheit ist in diesem Buch etwas, das der eine nicht ganz glauben und der andere nicht ganz anzweifeln kann, so dass eine Schnittmenge des Zweifels entsteht.

Ich habe mich auf jeden Fall gut unterhalten gefühlt, ganz gleich welches Resümee man aus der Geschichte ziehen möchte!

Kommentare

Emswashed kommentierte am 22. Oktober 2019 um 16:05

Erst Mikka, jetzt Du.... ich muss das Buch unbedingt lesen.

Paperboat kommentierte am 22. Oktober 2019 um 17:05

Mach et! Ich fand es absolut lesenswert!