Rezension

Eine fantasievolle Geschichte, die mir manchmal etwas zu viele Längen hatte

The Bone Season - Die Träumerin - Samantha Shannon

The Bone Season - Die Träumerin
von Samantha Shannon

Bewertet mit 4 Sternen

Eine ketzerische Onlinestimme hat dieses Buch als Mischung aus "Harry Potter", "Shades of Grey" und "Die Tribute von Panem" bezeichnet. Auch wird die Autorin von "The Bone Season - Die Träumerin" als neue "Joanne K. Rowling" bezeichnet und gefeiert.
Für mich sind beide Aussagen absoluter Quatsch!
Ich konnte keines der charakteristischen Merkmale der im ersten Satz erwähnten Bücher in "The Bone Season" wieder entdecken. Auch die zweite Aussage schürte bei mir nur Erwartungen, die die Autorin Samantha Shannon schlussendlich nicht halten konnte. Natürlich ist ihr Schreibstil sehr angenehm und flüssig zu lesen, aber einen Sog konnte die Geschichte nicht entwickeln. Für mich stach das Buch nicht aus den vielen anderen Fantasybüchern heraus und fällt einfach unter die Kategorie "ausgesprochen nett".
Für mich waren die 512 Seiten einfach etwas zu lang, denn manchmal war es einfach immer die ewig gleiche Leier: Paige möchte flüchten, weiß aber nicht wie. Auf der einen Seite hat sie das Gefühl Warden trauen zu können, auf der anderen Seite ist sie aber seine Sklavin - halt stopp - Sklavin hat in "The Bone Season" wirklich noch seine Ursprungsbedeutung! Nichts da mit Sexsklavin á la Shades of Grey. Auf Erotik hat die Autorin in diesem Buch zum Glück weitesgehend verzichtet, zwar gibt es ein, zwei kleine Liebesgeschichten. Jedoch enden sie nicht unbedingt glücklich.
Für mich ist “The Bone Season” ein guter Reihenauftakt, allerdings ist mir unklar was die Autorin in den folgenden sechs Teilen noch für Geschichten erzählen möchte. Eine Trilogie hätte an der Stelle wahrscheinlich locker gereicht. Der Reihenauftakt ist in sich relativ abgeschlossen, sodass trotz kleinem Cliffhanger es mir nicht schwer fallen würde die Reihe abzubrechen. Allerdings werde ich in den zweiten Teil bestimmt reinlesen, da mir die Protagonistin Paige mit ihrer introvertierten, rücksichtsvollen und manchmal naiven Art ziemlich ans Herz gewachsen ist. Auch mit der fantasievolle Welt, mit dem Auskundschaften von Gedanken und anderen abgedrehten Talenten konnte mich die Autorin begeistern.

Fazit:
Eine fantasievolle Geschichte, die mir manchmal etwas zu viele Längen hatte! Außerdem frage ich mich, wie die Autorin und der Verlag in der Geschichte Potential für sieben Teile sehen können!