Rezension

Eine fantastische Idee, getrübt durch einen katastrophalen Schreibstil.

The Legend of Lady Byeoksa -

The Legend of Lady Byeoksa
von Esther Park

Bewertet mit 3 Sternen

Die Autorin Esther Park entführt uns in ihrem Roman „The Legend of Lady Byeoksa“ in die Welt der koreanischen Mythologie. Bin Seomon – eine Seelenjägerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, 108 Seelenperlen zu finden, damit sie wieder ein normales Leben führen kann. Bei einer ihrer Austreibungen trifft sie auf einen anderen Seelenjäger – Eunho Hyeon. Von diesem Tag an kreuzen sich ihre Wege immer wieder und es stellt sich schnell heraus, dass sie sich bereits seit Kindheitstagen kennen, doch Eunhos Erinnerungen an diese Zeit sind wie ausgelöscht. Wird Eunho seine Erinnerungen wiedererlangen und Bin ihr Ziel erreichen?

 

Fazit

Koreanische Mythologie und eine Liebesgeschichte? Immer her damit. Allerdings wurde meine Freude bereits auf den ersten Seiten ordentlich gedämpft. Der Schreibstil ist die reinste Katastrophe und ich war mehrfach davor das Buch abzubrechen. Einzig und allein meine Sturheit und die Tatsache, dass ich Bücher eigentlich nie abbreche, haben mich davon abgehalten. Es finden sprunghafte Wechsel zwischen Charakteren und Handlungen statt, ich wusste teilweise überhaupt nicht mehr worum es geht, ob wir immer noch in der Gegenwart sind oder es sich um einen Rückblick handelt und vor allem auch nicht welchen Charakter wir gerade verfolgen. Klassische Kapitel gibt es auch nicht, nur insgesamt fünf lange Kapitel voller Wirrwarr. Der Schreibstil an sich würde von mir glatte null Punkte bekommen. 

Wer jetzt allerdings immer noch drangeblieben ist, der kann sich freuen, denn irgendwann wird es minimal besser. Zumindest wusste ich irgendwann ab der Hälfte um welchen Charakter es geht, auch wenn wir immer noch wahllose Sprünge von einem zum anderen hatten. 

Was die Charaktere angeht – die Protagonistin Bin Seomoon hat mir gut gefallen. Sie hatte kein leichtes Leben und war immer ein Außenseiter aufgrund der Tatsache, dass sie Geister sehen konnte. Zudem nehmen Geister liebend gern Besitz von Menschen und verleiten sie zu ungeheuerlichen Taten. Auch Bin wurde in ihrer Kindheit nicht vor solchen Gräueltaten verschont. Eunho Hyeon dagegen wollte ich mögen, aber seine ständigen Kommentare zwecks seinem ach so wunderschönen Gesicht gingen mir gehörig auf die Nerven. Im weiteren Verlauf konnte ich mich dennoch mit ihm anfreunden, auch wenn ich wegen ihm ganz schön oft die Augen verdrehen musste. Prinzipiell waren alle Charaktere interessant – die einen mehr, die anderen weniger. 

Auch die Action kam nicht zu kurz, wobei ich sagen muss, dass mir das Ende nur bedingt gefallen hat. Es ist sehr viel auf einmal passiert, ein riesiger Showdown, Zerstörung pur, nur damit man anschließend mit lauter Fragezeichen auf die letzten Zeilen starrt. 

Aufgrund des schrecklichen Schreibstils werde ich dieses Buch auf keinen Fall weiterempfehlen – auch wenn es Schade um die durchaus interessante Geschichte ist.