Rezension

Eine fantastische Welt, die die Fantasie anregt

Die Buchspringer - Mechthild Gläser

Die Buchspringer
von Mechthild Gläser

Bewertet mit 4 Sternen

 

 

Die  17 - jährige Amy soll die Ferien auf Stromsay verbringen, der Heimatinsel ihrer Mutter. In einer Nacht - und Nebelaktion reist Alexis mit ihrer Tochter Amy nach Hause. Dorthin, wo sie eigentlich nie wieder zurückkehren wollte.

Dorthin, wohin sie eigentlich nie zurück kehren wollte. 

Sie will ihrer Tochter das Schicksal ersparen, was auch sie ereilt hat. Denn auch Amy ist eine Buchspringerin. 

Gemeinsam mit anderen Springern kann Amy in die Welt der Bücher eintauchen, die Geschichten hautnah erleben. 

Auch hier herrschen gewissen Regeln und als jemand versucht, die Geschichten von innen heraus zu zerstören, gerät nicht nur das Leben der Buchfiguren in Gefahr.

Auch Amys Leben ändert sich auf eine Art und Weise, die sie nie für möglich gehalten hätte. 

Seien wir doch mal ehrlich? Welche Leseratte wünscht es sich nicht, in Bücher springen zu können. Einfach dabei sein zu können und die Geschichten noch näher zu spüren, als es beim Lesen eh schon der Fall ist. 

Der Schreibstil der Autorin hat mir direkt gefallen. Es lädt förmlich dazu ein, sich in das Buch fallen zu lassen.

Durch die Besuche der verschiedenen Welten, hatte auch ich das Gefühl dem mächtigen Tiger aus dem Dschungelbuch gegenüber zu stehen oder mit Alice im Wunderland auf der Flucht vor der Königin zu sein. Oder mit Goethes Werther seinen Liebeskummer zu erleben.

All die Geschichten, die ich früher schon geliebt habe - und es auch immer noch tue, hat Mechthild Gläser zu einer wunderbaren neuen Geschichte verbunden. 

Die Hauptprogagonisten hatten ihren Reiz und waren alle wirklich gut ausgearbeitet, allerdings hätte ich mir wirklich ein wenig mehr Wissen zu einigen Nebencharakteren gewünscht. 

Oder warum die zwei größten Clans der Insel seit Jahrhunderten im Streit miteinander liegen?

Und wenn ich ehrlich gestehen soll, habe ich mir den Tiger aus dem Dschungelbuch ein wenig anders vorgestellt. Hier wirkte er fast schon .. naja, handzahm? 

Nichtsdestotrotz mir der Hintergrund sehr gefallen. Auch den Spannungsbogen konnte die Autorin aufbauen, um mich ans Buch zu fesseln.

Eine kleine zarte Liebesgeschichte zwischen Will und Amy und das Geheimnis um Amys eigene Familie haben dazu geführt, dass ich förmlich an den Seiten geklebt habe. 

Das Buch führt den Leser in die Geschichten, die er bereits kennt und vielleicht auch liebt. Durch eigene Ideen und Charaktere, die über sich hinauswachsen müssen, hat Mechthild Gläser das Buch für mich zu einem kleinen Leseerlebnis gemacht. 

Lediglich das oben erwähnte Hintergrundwissen zu den Clans oder anderen Charakteren hat mir ein wenig gefehlt, aber ansonsten kann ich euch das Buch tatsächlich empfehlen.

Entscheidet selbst, ob auch ihr ein Buchspringer werden wollte, oder nicht?