Rezension

Eine faszinierende Geschichte mit schleppendem Mittelteil

Aus der Dunkelheit strahlendes Licht - Petina Gappah

Aus der Dunkelheit strahlendes Licht
von Petina Gappah

Bewertet mit 3 Sternen

Aus der Dunkelheit strahlendes Licht handelt von David Livingstone, der 1873 auf der Suche nach den Nilquellen stirbt und dessen Leichnam von seiner Gefolgschaft quer durch Afrika getragen wird, damit er in seiner Heimat begraben werden kann. Ausgehend von diesen historischen Fakten wird der Roman aus der Sicht der Köchin Halima und dem als Kind aus der Sklaverei befreiten Diener Jacob Wainwright erzählt.
Die in Simbabwe geborene Autorin Petina Gappah hat das Buch gedrittelt. Zunächst lässt sie die Köchin Halima zu Wort kommen, gefolgt von dem in einer Missionsschule aufgewachsenen Jacob, bis im letzten Drittel noch einmal beide zu Wort kommen. Halimas Part fand ich dabei um einiges spannender und unterhaltsamer. Die spitzzüngige Köchin berichtet in ihrer einfachen Sprache ganz direkt, was passiert und was ihr durch den Sinn geht. Dabei schlagen ihre Gedanken auch oft Haken, manchmal kommen ihr witzige Gedanken, manchmal furchtbare und tragische.

Wie gern wäre ich weiter Halima gefolgt, doch leider wechselt die Erzählung dann zu Jacob, der in Tagebucheinträgen weiter berichtet. Nun wird der Roman zu einer argen Geduldsprobe. Nicht nur sind gefühlt 90% seiner Einträge religiöser (auch fanatischer) Art, seine Überheblichkeit und Arroganz machen das Lesen beinahe unerträglich. Mehr als einmal wollte ich das Buch beenden. Obwohl er nicht deutlich mehr als Halima zu Wort kommt, kommt es mir um einiges länger vor.

Vor Aus der Dunkelheit strahlendes Licht habe ich noch nie etwas über David Livingstone gelesen (weder fiktiv noch historisch belegt). Petina Gappah hat es geschafft, mich für das Thema zu interessieren. Wie gesagt hat mich der Roman im ersten Drittel begeistert und ich bin trotz des sehr schleppenden Mittelteils froh, das Buch gelesen zu haben.