Rezension

Eine Fehlentscheidung, eine Lüge zuviel und das Bilderbuchleben ändert sich…

Samariter
von Jilliane Hoffman

Samariter ist ein Thriller von Jilliane Hoffmann und am 31.07.2015 bei dem Wunderlich-Verlag erschienen.
 

Eine Party, auf der Alkohol konsumiert wird, ein Streit mit der Schwester, eine überstürzte Abfahrt, obwohl eine Übernachtung geplant war. 

 

Als Faith nachts die dunkle Straße am Rand eines Zuckerrohrfelds entlang fährt, hat sie das alles gerade hinter sich. Sie will nur noch eines, nach Hause. Auf dem Rücksitz schläft ihre 4-jährige Tochter Maggie. Da reißt sie ein dumpf tönender Schlag gegen den Wagen aus den Gedanken. Hat sie ein Tier überfahren? Beunruhigt stoppt sie bei den nahegelegenen Zuckerrohrfeldern und wird Zeugin einer seltsamen Szene: Eine schwer verletzte junge Frau fleht sie an, sie mitzunehmen, während im Hintergrund zwei dunkle Gestalten sichtbar werden. Aus Angst um das Leben ihrer Tochter und ihr eigenes fährt sie Hals über Kopf wieder los. Die Sache lässt ihr keine Ruhe, doch zur Polizei traut sie sich auch nicht – hat sie sich nicht selbst bereits schuldig gemacht? Als sie einige Tage später erfährt, dass die Frau offenbar Opfer eines perversen Serienkillers wurde, wird der Konflikt unerträglich. Denn nur sie hat die Täter gesehen, jedenfalls glaubt sie es.

Jilliane Hoffmann hat in ihrem Thriller wieder als Thema „Serienkiller“ gewählt. Wir durchleben dieses Buch mit der Protagonisten Faith Sounders, die Augenzeugin einer Straftat wird und dann eine falsche Entscheidung trifft. Mit ihrer falschen Entscheidung folgt eine weitere und mit jeder falschen Entscheidung folgt auch immer der Alkohol. Hier wird uns die Gefühlslage der Augenzeugin aus emotionaler und psychologischer Sicht eingehend Näher gebracht.

Bei diesem Thriller geht es in erster Linie nicht, so wie es der Klappentext suggeriert, um die Serienmorde. Es wird uns näher gebracht, wie das Leben einer ohnehin schon labilen Augenzeugin mit einer falschen Entscheidung aus der Bahn gerät. Diese Tatsache war schon enttäuschend, zumal der Start wirklich wirkte als wären wir bei Serienmorden, wie sie die Heldin CJ Townshead (den Fans bekannt aus “Cupido”, “Morpheus” und “Argus”) zu klären hatte.

Die eigentliche Mordserie findet hier nur auf einem Nebenschauplatz statt, hat aber zwei sympathische Ermittler den Beamten Bryan Nill und seine Kollegin Tatiana Maldonado. Die vermeintlichen Täter werden relativ schnell ermittelt und die Handlung beschränkt sich hier dann auf das Gerichtsverfahren. Wo wieder unsere Protagonistin eine tragende Rolle spielt und ihre Glaubwürdigkeit wegen ihrem Alkoholkonsum erschüttert wird.

Im Epilog wird klar worauf Jilliane Hoffmann mit diesem Buch hinaus will. In die erfahrenen Hände ihrer früheren Protagonistin CJ Townshead sollen weitere Ermittlungen zu Todesfällen gelegt werden.

Das Cover des Buches ist in den Farben der CJ Townshead Reihe gehalten, aber ich würde dieses Buch nicht in diese Serie einordnen. Es ist eher eine langes Vorwort für den nächsten CJ Townshead Fall und meines Erachtens auch kein Thriller.

Ich wusste erst nicht was ich von diesem Buch halten soll. Fest steht, dass es kein Thriller ist und für mich war es auch sehr unerwartet hier mehr oder weniger ein Familiendrama vorzufinden. Für alle Fans von CJ Townshead wird dieses Buch eine Enttäuschung sein und ich hoffe das der nächste Fall vielleicht mit den beiden sympathischen Ermittlern aus diesem Buch geklärt wird.