Rezension

Eine Flucht überstehen

Die Karte der zerbrochenen Träume - Jennifer Zeynab Joukhadar

Die Karte der zerbrochenen Träume
von Jennifer Zeynab Joukhadar

Bewertet mit 4 Sternen

Nours Eltern sind nach Amerika eingewandert. Als der Vater stirbt, beschließt die Mutter, zurück in ihre Heimat Syrien zu gehen. Aber es hat sich vieles verändert und dann kommt der Krieg nach Syrien. Für die zwölfjährige Nour ist es besonders schwierig, sich in dem für sie fremden Land zurechtzufinden, denn sie kann sich kaum verständigen. Dann kommt der Krieg näher und Bomben zerstören ihr Haus in Homs. Wieder heißt es, alles hinter sich zu lassen. Die Familie möchte nach Europa, nach Spanien. Der Weg ist lang und gefährlich. Nour erzählt sich auf der Flucht die Geschichte von der Abenteurerin Rawiya, die sich im 12. Jahrhundert dem berühmten Kartografen al-Idrisi anschließt. Die Strecken von damals und heute überschneiden sich. Dann passiert etwas, dass die Familie auseinanderreißt. Werden sie sich wiedersehen?

Das Cover des Buches hat mich sofort begeistert und es passt auch sehr gut zur Geschichte. Aber auch der etwas blumige Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.

Es ist eine brandaktuelle Geschichte über Krieg, Flucht und der Suche mach Wurzeln und Heimat. Was die Menschen auf der Flucht alles ertragen müssen, ist schrecklich. Das aus der Sicht von Nour zu lesen, geht unter die Haut. Nour braucht Kraft und Trost und das findet sie, indem sie sich eine Geschichte erzählt, die ihr Vater ihr erzählt hat. Ich bin ein Fan von Märchen aus aller Welt, daher hat mir diese Geschichte von Rawiya gefallen.

Allerdings habe ich einige Entscheidungen der Mutter nicht so recht nachvollziehen können. Trotzdem sind beide Teile der Geschichte faszinierend und berührend.

Mir hat das Buch gut gefallen.