Rezension

Eine Fortsetzung die zu überzeugen weiß und unerwartet überrascht.

Facade: Bittersüßes Schweigen
von Nyrae Dawn

Adrian hat in seinem Leben schon viel Mist gebaut. Doch nichts davon wiegt so schwer, wie das was er seiner Schwester angetan hat. Doch auch er weiß mit diesem Verlust nur schwer umzugehen und deswegen vertraut er sich niemandem an, selbst seinem besten Freund Colt nicht.
Auch Delaney hat es alles andere als einfach. Sie versucht ihre zerrissene Familie irgendwie zusammen zu halten. Doch ihre Mutter macht ihr das nicht gerade leicht und auch ihr Bruder scheint in diesem Punkt keine Hilfe zu sein.
Können sich Adrian und Delaney gegenseitig helfen ihre Probleme in den Griff zu bekommen? Oder wird Delaney alles zerstören was sie versucht zu retten?

Schreibstil: Geschrieben ist das Buch abwechselnd aus der Sicht von Adrian und Delaney. Wie nicht anders zu erwarten, ist der Schreibstil toll und das Buch lässt sich sehr schnell lesen.
Meinung: Für mich war nach "Charade" klar, dass ich auch diesen Band lesen muss. Einfach weil die Autorin sich noch was einfallen lässt, als der ganze andere Kram aus der Mehrzahl der Adult-Bücher. Wo man kaum noch unterscheiden kann, weil sich fast jedes Buch inhaltlich gleicht. Wer also in diesem Bereich Ausnahmen sucht, ist hier richtig.
Adrian (oh sie fängt mal mit dem Protagonisten an... ja ich dachte mir ich bin mal offen für Veränderungen^^) hat mich schon im ersten Band interessiert, doch erst in "Facade" wird klar wie viel mehr in diesem Charakter steckt. Er überrascht und das nicht nur einmal! Es gab zwar Situationen wo ich mich schwer in ihn hineinversetzen konnte, aber das klärte sich fast sofort auf und ich hab das Verhalten dann auch verstehen können. Also nichts mit "Der dramatisiert doch über!"... Adrian hat dieses Buch einfach bereichert und die Momente zwischen ihm und Delaney waren einfach toll. Was mich ein klein wenig gestört hat, diese Ghetto-Sprache. Es gibt einfach Momente wo es für mich nicht passt, aber da kann ich keinen Abzug in der Bewertung geben, denn es passt zu Adrian.
Delaney hat mir als Charakter eigentlich gefallen, wäre da nicht dieses eine Geheimnis was sie mit sich herumschleppt und das sie so lange darauf wartet endlich Tacheles zu reden. Aber kann man ihr wirklich einen Vorwurf deswegen machen? Irgendwie nicht, denn wer weiß ob wir am Ende da wären wo wir sind, wenn sie einfach schon früher etwas gesagt hätte. (Ja ich weiß... mein Gott was quatscht ich wieder ein Kauderwelsch, aber ich will Euch ja nicht spoilern.) Auf jeden Fall ist auch sie ein gezeichneter Charakter und was sie durch ihre Mutter hat erleben müssen, will man sich gar nicht vorstellen.
Tja, Nebencharaktere hielten sich auch bei diesem Band in Grenzen. Es gab Cheyenne und Colt, die ich auch unbedingt wieder sehen wollte. Ich liebe die beiden einfach. Ansonsten hatten wir Maddox, Delaneys Bruder, der etwas öfter vorkam. Dennoch war dieser Charakter etwas undurchsichtig. Ich habe nicht wirklich verstehen können, wieso er sich so viele Vorwürfe macht, was das Zerwürfnis seiner Familie angeht. Doch um ihn wird es im dritten Teil der "Games-Serie" gehen, daher bin ich gespannt. Denn für mich bietet die Situation um Maddox dann nichts neues, weil man seine Schatten aus der Vergangenheit schon kennt. Ansonsten gab es keine weiteren Charaktere sie heraus gestochen sind.
Was mich doch sehr überrascht hat, war die Tatsache, dass mit Seite 29 schon die Bombe platzt und man über so gut wie alles bescheid weiß. Was sollen also noch für Überraschungen kommen? Eine Große kann ich Euch sagen und die hab selbst ich vorher nicht kommen sehen. Ich war einfach baff so kurz vor Ende, als alles noch einmal über den Haufen geworfen wurde. 
An sich ist die Geschichte ohne große Vorkenntnisse wohl leicht verständlich, ich würde trotzdem jedem raten "Charade" vorher zu lesen, denn es gibt kleine Rückblenden, die man sonst nicht verstehen würde. Ich freu mich jetzt einfach sehr auf den dritten Band und kann Euch die Reihe nur ans Herz legen.

Fazit: Mir wurde während des Lesens zu keiner Zeit langweilig und ich sehe die Autorin mittlerweile schon als kleinen Geheimtipp im dem großen Adult-Dschungel.