Rezension

Eine Freundschaft, eine Liebe und ganze viele E-Mails

An Nachteule von Sternhai - Holly Goldberg Sloan, Meg Wolitzer

An Nachteule von Sternhai
von Holly Goldberg Sloan Meg Wolitzer

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Freundschaft in Briefform. Das Besondere ist hier Normal. In dieser Geschichte fühlt man sich einfach nur wohl.

Bei „An Nachteule von Sternhai“ von Holly Goldberg Sloan und Meg Wolitzer handelt es sich um einen Jugendroman in Briefform.

Kurz zum Inhalt: Die beiden Jugendlichen Avery und Bett führt das Schicksal zusammen und fortan tauschen sie zwar keine Briefe, aber E-Mails aus. Schnell merken sie, dass sie grundverschieden zu sein scheinen. Nicht nur, dass Bett an der Westküste und Avery an der Ostküste der USA lebt, auch sonst trennen sie Welten. Als sich ihre Väter durch die Arbeit kennen und lieben lernen, ist Idee einer Patchwork-Familie geboren – jedenfalls aus Sicht der Väter. Avery und Bett können sich mit dem Gedanken nicht anfreunden, möchten, dass alles so bleibt, wie bisher. Und daran wird auch kein gemeinsamer Aufenthalt in einem Sommercamp etwas ändern, während die Väter sich auf eine Asienreise begeben. Da sind sich die beiden ganz sicher…

Dieses Buch ist wirklich ganz entzückend. Angefangen von dem grandiosen Titel, deren Bedeutung uns im Verlauf verständlich wird. Das Cover – ebenfalls besonders und Neugierde weckend. Die Geschichte um die zwei Teenager hat mich dann von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Ein Briefroman ist mir unter anderem aus einem meiner absoluten Lieblingsbücher „Gut Gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer bekannt, und ich mag diese Schriftform sehr. Es ist ein schönes Wechselspiel aus den Perspektiven der beiden Hauptfiguren und verdeutlich sehr gut, wie sich die Beziehung der beiden zueinander entwickelt. Jede hat ihre eigenen Gedanken und eigene Sprache. Und obwohl sie „nur“ schriftlich miteinander kommunizieren, spürt man, wie sie sich annähern und ihre Gespräche an Tiefe gewinnen.

Nach und nach kommen weitere Figuren hinzu, was Abwechslung hineinbringt. Auch diese werden alle charmant in die Handlung eingeführt und tragen dazu bei, dass man sich in der Geschichte rundum wohlfühlt. Während des Lesens habe ich mich selbst wieder wie ein Teenager gefühlt. Gleichzeitig ist der Umgang mit den Themen, die hier eine Rolle spielen, sehr erwachsen.

Ich habe das Buch in einem durchgelesen und kann es nur wärmstens weiterempfehlen!