Rezension

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Eine ganz besondere Freundschaft

Die wundersame Mission des Harry Crane - Jon Cohen

Die wundersame Mission des Harry Crane
von Jon Cohen

Bewertet mit 3 Sternen

~~Harry und Oriana teilen ein Schicksal – sie haben beide einen geliebten Menschen verloren.

Harry gibt sich die Schuld am Tod seiner Frau Beth und flüchtet sich in den Wald, um sich dort zu erhängen. Dort trifft er auf ein kleines Mädchen, Oriana, dessen Vater gestorben ist. Sie glaubt in Harry denjenigen gefunden zu haben, der ihr helfen kann, ihren Vater aus seiner Verzauberung zu retten. Denn für Oriana lebt er als geflügeltes Wesen in einer Märchenwelt weiter.
Dies ist der Beginn einer besonderen Freundschaft, die sich auch bald auf Amanda, Orianas Mutter ausdehnt. Trauer und Verzweiflung haben viele Gesichter und daher gibt es auch verschiedene Arten, damit umzugehen. Dieses Thema wird einfühlsam und behutsam beschrieben und es fällt nicht schwer, mit den Protagonisten mitzufühlen.
Harry, Oriana und Amanda haben aber noch eine Gemeinsamkeit: sie lieben alle den Wald.
Gerade für Harry und Oriana bedeuten Bäume Sicherheit und Geborgenheit. Gerade die Waldszenen hatten für mich eine nahezu magische Atmosphäre und waren einfach zauberhaft und berührend.
Auch die Bibliothekarin Olivia habe ich sofort ins Herz geschlossen. Ihre Liebe zu Büchern war greifbar, und die Idee zum Buch im Buch hat mir sehr gut gefallen.

Die Geschichte lässt sich flüssig lesen, leidet aber zunehmend unter ständigen Unterbrechungen durch für meinen Geschmack völlig überflüssige Nebenhandlungen, die nur unnötige Länge erzeugen. Dabei bleibt die eigentliche märchenhafte Leichtigkeit auf der Strecke, denn auch die Protagonisten spielen nur noch eine untergeordnete Rolle.

Ein bisschen versöhnt hat mich dann in den letzten Abschnitten, dass doch noch ein Spannungsbogen aufgebaut werden konnte und die wundersame Mission des Harry Crane noch äußerst erfolgreich war.