Rezension

Eine ganz besondere Geschichte!

Mein Leben als Sonntagskind - Judith Visser

Mein Leben als Sonntagskind
von Judith Visser

Bewertet mit 5 Sternen

So ist sie eben! Sagt ihre Mutter.

Zimperliese! Sagt ihr Bruder.

Sie ist komisch! Sagen die andere.

Ich bin ein Sonntagskind! Sagt Jasmijn...

 

 

Wo die 4 jährige Kleinkinder mit Puppen spielen, geht Jasmijn in eine ruhige ecke und liest. Sie bedankt sich nicht, sie antwortet nicht, sie geht nie ans Telefon. „Sie ist schüchtern“ sagen die.

Jede lauter Ton, jeder grelle Licht, jede unerwünschte Bewegung macht sie nervös. Sie hält die Augen zu, sie hält die Ohren zu. „Sie muss erst sich gewöhnen“ Sagen die.

Zum Glück gibt es ihre beste Freundin, ihre Hündin Senta. Zum Glück gibt es Elvis Presley. Denn die beide fragen keinen Fragen, die erwarten kein Antwort und die antworten auch nicht, und das ist auch gut so. Dann muss Jasmijn sich nicht fragen, was gemeint ist. Oder überlegen, was sie antworten soll. Mit Senta im Schlepptau und Elvis im Ohr öffnet Jasmijn die Türen von der Welt und Stück für Stück, mit sicheren schritten geht sie in eigenen Weg. Erst mit 19 Jahren kommt die Diagnose: Asperger- Syndrom...

 

Eine ganz besondere, mitreißende und berührende Autobiographischer Geschichte, die ich sehr gern gelesen habe. Auf eine sehr einfühlsame Art und Weise erzählt der Autorin über das Erwachsenwerden mit dem Asperger- Syndrom. Klingt düster?, es ist aber nicht! Teilweise wirkte der Roman bei mir wie ein Jugendbuch, leicht, locker aber gefühlvoll. Ich habe Jasmijn von Vorschulalter bis Jungerwachsenenalter begleitet, ich habe mit ihr gelacht, gelitten, geliebt. Sie ist eine wunderbare Protagonistin. Der ergreifende Erzählstil der Autorin ist sehr Realistisch, denn sie hat selbst erst im Erwachsenenalter die Diagnose erhalten und man merkt schnell, die Story beruht auf Erfahrungen. Und das Cover erzählt eigentlich fast die gesamte Geschichte, aber nur FAST! Eine klare Leseempfehlung von mir!