Rezension

Eine ganz eigene Welt ...

Die Luna-Chroniken 01: Wie Monde so silbern. E-Book inklusive
von Marissa Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Cinder ist Mechanikerin und das mit Leib und Seele. Wie jeden Tag steht sie auf den Markt und preist ihre Dienste an. Allerdings ist dieser Tag etwas Besonderes, denn ihr nächster Kunde ist kein anderer, als der Prinz Kaito höchstpersönlich. Cinders Herz schlägt schneller und leider kann sie sich nicht so bewegen, wie sie gerne möchte, denn es fehlt ihr ein Fuß. Aber nichtsdestotrotz hat der Prinz ein Problem mit seiner Androidin und Cinder soll helfen. Natürlich nimmt sie an. Aber nach diesem überraschenden Erlebnis kommen dunkle Wolken auf und die Dinge überschlagen sich. Denn in Cinders Welt herrscht die Blaue Pest, die Menschen haben Angst und es gibt kein Heilmittel. Außerdem liegt der Kaiser im Sterben und kann so seinen Sohn nicht vor Königin Levana schützen. Diese Herrscherin von Luna, ist die größte Bedrohung und sie hat es auf den Prinzen abgesehen. Der in einer Zwickmühle steckt und kurz vor einen Kriegsausbruch steht. Aber nicht nur dort verdunkeln sich die Wolken, auch Cinder hat ihre Geheimnisse, sie ist ein Cyborg und wird von ihrer Stiefmutter mehr als schlecht behandelt. Der anstehende Ball ist natürlich auch ein Streitthema und Cinder denkt nur eins, an eine Flucht. Aber sie muss doch erst noch die Androidin des Prinzen reparieren. Warum ist diese nur so wichtig? Was hat Cinder noch für Geheimnisse? Und wird sie den Prinzen wieder sehen?

Diese Reihe steht ja momentan sehr hoch im Kurs der Leser und so wollte ich doch auch mal reinlesen, um festzustellen, was so toll an diesem Buch ist, und befand mich in einer ganz fremden Welt wieder.
Der Autorin ist es wirklich gelungen eine ganz eigene Geschichte zu erzählen, hätte ich nicht gewusst, dass es sich um das Märchen Cinderella drehen soll, wäre mir das auf Anhieb nicht aufgefallen. So befinden wir uns in der Zukunft und das auch noch im asiatischen Raum. Neu-Peking ist der Handlungsort und zieht den Leser in eine fremde neuartige Umgebung. Hier herrscht eine futurischtische Atmosphäre aus Androiden, Hover-Fahrzeugen und Cyborgs. Im ersten Moment sehr gewöhnungsbedürftig, aber auch interessant. Dann strickt sie auch noch einen Konflikt mit einer anderen Lebensart mit ein, den Lunariern. Diese sind böse, kontrollsüchtig, herrschsüchtig, hinterhältig und ganz klar, wir Leser können sie nicht leiden. Wir sind sogar erschreckt von der Gewaltbereitschaft und dem Ausmaß an Intrigen und der Gier nach Macht. So war ich beim Lesen immer auf Alarmbereitschaft, was sie diesmal ausgeheckt hatten.
Mit Cinder ist ein wirklich toller Charakter erfunden worden. Sie ist nicht das typische Mädchen, was Kleider und Schuhe toll findet. Sondern, sie liebt die Technik, ölverschmiert auf den Schrottplatz herumlaufen um Neues zu entdecken, was man reparieren kann. Aber gleichzeitig bekommt sie Herzflimmern, wenn der Prinz in der Nähe steht und das bei einen Silkonherz, das ist doch mal eine Leistung. Mir war sie sehr sympathisch und so fieberte man mit ihr mit und ich sag euch, man kommt kaum zum Luftholen, sie muss nämlich einiges durchleben.
Prinz Kaito fand ich äußerst süß dargestellt. Er versucht das Beste für sein Volk zu entscheiden und gerät des Öfteren mit seinen eigenen Gefühlen dabei in Konflikt. Bei im spürte man sehr, wie er sich zu Cinder hingezogen fühlte und so war das leiden bei im um so größer. 
So ist man von der Geschichte fasziniert und fliegt regelrecht durch die Seiten. Diese fremdartige Umgebung und die ganz eigene Märchenversion von Cinderella, ist einfach erfrischend anders. Das sag ich, die mit Dystopien und Science-Fiction nicht so viel anfangen kann. Da hat die Autorin was ganz Besonderes geschaffen und das auch noch nett verpackt und toll erzählt.
Wobei ich aber auch einige kleine Kritikpunkte habe. Durch das Ganze futuristische, ging dabei das märchenhafte verloren. Genauso fand ich es schade, dass die Liebesgeschichte der Zwei nicht ganz so viel Raum bekommt, wie ich es mir gewünscht hatte. Genauso war mir nicht klar, dass das Buch mit einem riesigen Cliffhanger endet. Ich dachte die Geschichten wären wenigstens in sich abgeschlossen, dem ist allerdings nicht so und so war mein Gesicht auch dem entsprechend am Schluss. Also muss ich mir jetzt mal Band zwei zulegen und hoffen das mich diese dann weiter bringt.
Eine tolle neue Idee, die mir Spaß gemacht hat zu entdecken und ich bin gespannt, was da noch kommt. Hier gilt Sucht-Faktorstufe eins!