Rezension

Eine gefühlvolle Geschichte, die ans Herz geht und verzaubert!

Am Ende des Winters - Daniela Sacerdoti

Am Ende des Winters
von Daniela Sacerdoti

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:
Nach jedem Winter wird es irgendwann Frühling
Eilidh Lawson steht an ihrem absoluten Tiefpunkt: Ihre jahrelangen Kinderwunschbehandlungen blieben erfolglos, und ihr Mann hat eine Geliebte. Traurig begibt sie sich in ihr kleines Heimatdorf, um die Wunden heilen zu lassen.
Jamie versucht, das Beste aus seinem Leben zu machen, seit seine Traumfrau ihn und ihre gemeinsame Tochter verlassen hat, doch es fällt ihm manchmal schwer.
Beide wissen noch nicht, dass Hilfe meist aus ungeahnten Richtungen kommt – und dass auf jeden Winter irgendwann auch wieder der Frühling folgt … 
(Kurzbeschreibung gem. Piper Verlag)

Leseprobe

Die Autorin:
Daniela Sacerdoti ist die Urenkelin des italienischen Schriftstellers Carlo Levi. Sie wurde in NeapeI geboren und ist in Südtirol aufgewachsen, wo sie als Lehrerin arbeitete, bis sie in Glasgow ein neues Leben begann. Hier widmet sie sich ganz ihrer Familie und dem Schreiben. 
(Quelle: Piper Verlag)

Meine Meinung:
Der Klappentext und viele positive Meinungen haben mich neugierig gemacht und ich hatte einige Erwartungen an das Buch.
Um es gleich vorweg zu nehmen, meine Erwartungen wurden übertroffen.
Schon nach wenigen Seiten war ich in die Geschichte eingetaucht und von dem leichten, einfühlsamen Schreibstil begeistert.
Eilidhs Schicksal hat mich berührt, weil alles sehr glaubhaft und ohne Übertreibungen dargestellt wird. Ich wollte sie nur in den Arm nehmen und trösten.
Auch Jamie hat einen Schicksalsschlag zu bewältigen. Er muss versuchen, das Leben alleine mit seiner kleinen Tochter Maisie zu bewältigen und Beruf und Kind irgendwie unter einen Hut bekommen, weil seine Frau ihn verlassen hat. Mit seiner ruhigen gelassenen Art gelingt ihm das auch weitestgehend. In der Familie kann er keine Unterstützung bekommen, denn seine Schwester Shona lebt ein Stück entfernt und hat selber eine große Familie und seine Mutter Elisabeth starb 3 Jahre zuvor.
Beide Hauptprotagonisten haben mir gut gefallen, weil sie sehr authentisch dargestellt sind.
Aber auch alle anderen Figuren sind liebevoll gezeichnet und fügen sich gut in die Geschichte ein. Und wie im wirklichen Leben gibt es liebenswerte und weniger sympathische, wie z. B. Eilidhs Eltern.
Die kleine Maisie muss man einfach ins Herz schließen, denn sie ist ein fröhliches, aufgewecktes Mädchen, auch wenn ihr die Mutter fehlt.
Die Geschichte wird immer wieder wechselnd aus unterschiedlicher Sicht der einzelnen Figuren erzählt, jeweils in der Ich-Form. Die einzelnen Abschnitte sind zur besseren Übersicht nicht nur mit einem Titel sondern auch mit dem jeweiligen Namen überschrieben. So werden einzelne Ereignisse teilweise aus zweierlei Sicht erzählt und man erhält gute Einblicke in die Gefühlswelt der Charaktere.
Die Autorin erzählt die bewegende Geschicht von Eilidh und Jamie, die so auch im realen Leben passiert sein könnte, sehr einfühlsam und liebevoll.
Das kleine Dorf Glen Avich in den schottischen Highlands passt als Schauplatz perfekt dazu und wird wunderbar beschrieben.
Eine besonders schöne Überraschung bzw. Idee der Autorin, die ich hier natürlich nicht verrate, verleiht dem Roman eine ganz besondere Atmosphäre. Auch wenn das Ende ein bisschen vorhersehbar ist, war ich bis zum Schluss gefesselt und verzaubert.
Dieses warmherzige und emotionale Buch hat mich berührt, nachdenklich gemacht, wunderbar unterhalten und mit einem seligen Lächeln zurück gelassen. Und es bleibt die Erkenntnis, dass für jeden am Ende des Winters immer ein neuer Frühling kommt!
Ich meine: Unbedingt lesen!

Fazit: 5 von 5 Sternen
 

© Fanti2412