Rezension

Eine gefühlvolle Geschichte um den wahren Sinn des Lebens!

Regenbogentänzer - Nicole Walter

Regenbogentänzer
von Nicole Walter

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

<<… Das Glück ist eine Reise, die mit einem Lächeln beginnt! ...>> Zitat Seite 127

Milena ist am Ende ihrer Träume angekommen, zerplatzt wie eine Seifenblase hängt sie ihren Erinnerungen nach. Dies jedoch wäre halb so schlimm, stehe sie nicht auch zugleich vor dem finanziellen Aus, da sie seit dem Unfall der ihre Karriere je beendete, keinen Job mehr findet. Auch die Aussicht auf ein Dach über dem Kopf fängt an zu bröseln, denn hängt sie mittlerweile 3 Monatsmieten hinter her.

Gedankenverloren schlendert sie über eine Brücke und beobachtet rein zufällig wie ein kleiner Mann seinem Flugzeug hinter her hechtet, dass geradewegs Kurs auf die Weiten der Isar nimmt. Gerade so kann sie ihn daran hintern seinem Flugzeug zu folgen, dabei wäre sie selbst dazu bereit diesen Weg einzuschlagen. Doch die Begegnung mit Alfons auf der Brücke hält für sie die Lehre ihres Lebens parat und eröffnet ihr einen ganz neuen Blick darauf, was das Leben erst lebenswert macht!

Meine Meinung:

Der Klapptext lässt viel Freiräume für die eigene Fantasy und dennoch hat er etwas an sich, was total neugierig macht. So gab ich mich meiner Neugier hin und muss sagen, dass mich dieses kleine Büchlein mit seinem sehr bewegenden Inhalt mehr als nur berührt hat – es brachte mich zum Nachdenken, zweifeln und öffnete selbst mir den Blick darauf, was das Leben erst lebenswert macht!

Nicht selten tendiert man dazu Menschen auf Grund ihres Verhaltens oder Aussehens in eine Schublade zu stecken und ihnen somit keine Chance einreicht sich zu behaupten oder gar ihre Sichtweise zu präsentieren. Auch Milena war sofort in solch eine Denkweise geschlittert und betrachtete die Menschen im Regenbogenhaus eher mit Argwohn und erkennt fast zu spät, welche Botschaft diese gesellige Truppe für sie bereithält.

Mit viel Feingefühl und Tiefgründigkeit erzählt die Autorin, die Geschichte von Milena und ihrer Begegnung mit Alfons und seinen Freunden aus dem Regenbogenhaus. Man fühlt sich sofort wohl unter ihnen und gerade der Aspekt, dass sie anders sind macht ihre Art so herzlich. Sie sehen die Dinge nicht so eng, drücken sich vielleicht nicht so aus, dass man sie direkt verstehen kann und dennoch wollen sie allesamt nur eines – nämlich als normale Menschen wie Du und Ich angesehen werden.

Milena kam mir von Anfang an sehr verschlossen und geheimnisvoll vor. Sie jammert zwar ständig herum, weil sie keine Arbeit mehr als Tänzerin findet und wie nahe sie einem nervlichen Zusammenbruch ist, und dennoch schiebt sie jegliche Personen von sich weg, die ihr eigentlich nur wieder auf die Beine helfen wollen. Doch mir kam die Situation an sich die ganze Zeit etwas seltsam vor, hatte ich ständig das Gefühl, dass es einen ganz anderen Grund für ihr Verhalten gibt. Und mein Bauchgefühl wurde nicht getäuscht, dennoch Bedarf Milena eine ganz andere Form von Therapie und die findet sie ausgerechnet in den Bewohnern des Regenbogenhauses wieder!

Der Schreibstil von Nicole Walter hat etwas sinnliches und sehr emotionales. Sie bindet den Leser ohne Umschweifen in ihre Handlung ein. Lässt ihn die Geschichte hautnah und selbst erleben und kurbelt damit ein Gedankenkarussell an. Oft fragte ich mich, was die Autorin dem Leser anhand der Geschichte von Milena, Alfons, Phil und Co eigentlich mitteilen will. Die Antwort darauf fand ich im Endspurt der Handlung und ich will gar nicht zu viel verraten, außer, dass man die Augen nie vor der Vergangenheit und auch den Menschen, die einen umgeben, verschließen sollte egal wie Anders sie einem erscheinen!

Das Cover ist ein absoluter Hingucker. Verspielt und farbenfroh spiegelt es etliche Elemente der Handlung wieder und umrahmt die Hauptprotagonistin, die mit schwarzen Konturen dargestellt wird.

Fazit:

Verträumt, authentisch und sehr ergreifend schildert die Autorin, die Geschichte ihrer Hauptprotagonistin Milena und entführt den Leser auf eine Reise, die er so schnell nicht mehr vergessen mag. Aber vor allem beindruckte mich die Botschaft hinter der Geschichte – denn gerade die Menschen, die allein nicht in der Welt zurechtkommen, sind die, die genau wissen was das Leben lebenswert macht!