Rezension

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Eine geisterhafte Familiensaga

Im Licht des Augenblicks - Garth Stein

Im Licht des Augenblicks
von Garth Stein

Inhalt:
In dem über 400 Seiten starken Roman von Garth Stein geht es um den 14-jährigen Trevor und seine Familie. Trevors Eltern Jones und Rachel stehen kurz vor der Scheidung. Bevor sie sich jedoch entscheiden möchten, ob sie sich wirklich trennen oder nicht, wollen beide Elternteile etwas Abstand gewinnen und besuchen aus diesem Grund ihre Familien. Rachel fährt nach England und Jones fährt mit seinem Sohn Trevor nach Riddle House, seinem angestammten Familienwohnsitz bei Seattle. 

Die Riddles waren früher eine der einflussreichsten Familien im Nordwesten der USA, die ihr Vermögen mit dem Abbau von Holz machten, bevor sich ein Vorfahr der Familie dazu entschied alles Unbill aus der Vergangenheit wieder gut zu machen und das erwirtschaftete Geld zu spenden und das bebaute Land an die Natur zurück zu geben. Einzig der Familienwohnsitz blieb erhalten auf dem heute noch der Vater und die Schwester von Jones leben. 
Jones war seit vielen Jahre nicht mehr in Riddle House nachdem ein Familiendrama die Familie entzweite und sein Vater ihn des Hauses verwies. 

Als Jones und Trevor am Anwesen ankommen, erwartet sie ein heruntergekommenes Anwesen, das dem Verfall nahe ist. Trevor erkennet schnell, dass sie nicht nur nach Riddle House gefahren sind, damit seine Eltern Abstand voneinander bekommen, sondern auch, um seinen Großvater Samuel davon zu überzeugen, das alte Haus zu verkaufen, denn die dazugehörigen Hektar Land sind ein wahres Vermögen wert. 

Während Jones und seine Schwester Serena gemeinsam versuchen, den Vater zum Verkauf zu bewegen, erkundet Trevor das alte Gemäuer. Dabei entdeckt er verborgene Zimmer, Geheimgänge und alte Notizbücher. Außerdem erscheint jede Nacht der Geist seiner Großmutter Isobal im alten Ballsaal und tanzt. Bei dem Versuch all diesen Spuk aufzuklären, erkennt Trevor, dass viel mehr hinter der Geschichte von Riddle House steckt und dass es viele Geheimnisse zu lüften gibt, bevor alle Geister ihre Ruhe finden können.

Meine Meinung zum Buch:
Ich hatte meine Startschwierigkeiten mit diesem Buch, es konnte mich irgendwie nie so richtig in seinen Bann ziehen, so dass sich ein richtiger Lesefluss hätte entwickeln können. Dies liegt wahrscheinlich vor allem an den Charakteren, die mir alle von Anfang an nicht richtig sympathisch waren. Einzig Großvater Samuel mochte ich gerne. Er hat so eine lustige, schrullige Art, die immer wieder ihre tieftraurigen Schatten zeigt, die ihn mir sehr sympathisch gemacht haben. Von ihm hätte ich gerne noch viel mehr gehabt. Am Ende kommt er aber etwas zu kurz, meiner Meinung nach.

Auch die Flashbacks in Form von Tagebucheinträgen und Notizen aus der Vergangenheit fand ich sehr interessant. Sie waren für mich die Höhepunkte des Buches. Es war sehr interessant mehr über den Umgang mit Homosexualität zu Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA zu erfahren. Es war aber wahnsinnig traurig, dass Harry und Ben kurz bevor sie ein glückliches gemeinsames Leben hätten führen können, beide sterben mussten.