Rezension

Eine gelungene Dystopie

Starters - Lissa Price

Starters
von Lissa Price

Inhalt: Die Body Bank, ein mysteriöses wissenschaftliches Institut, bietet Callie eine einzigartige Möglichkeit, an Geld zu kommen: Sie lässt ihr Bewusstsein ausschalten, während eine reiche Mieterin die Kontrolle über ihren Körper übernimmt. Aber Callie erwacht früher als geplant, in einem fremden Leben. Sie bewohnt plötzlich eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Doch bald findet sie heraus, dass ihr Körper nur zu einem Zweck gemietet wurde - um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss...

Schreibstil: In meinem Fall wohl eher Hörstil, denn ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Ist aber ja das gleiche. Ich finde den Schreibstil sehr angenehm. Er ist sehr klar und einfach und kommt ohne große Umschreibungen aus. Da Callie eine Ich-Erzählerin ist taucht man komplett in ihre Gedankenwelt ein und das hat Lissa Price sehr gut geschafft. Ich bin nie der Fan von Ich-Erzählern, da es die meisten Autoren einfach nicht schaffen wirklich authentisch die Gedanken wiederzugeben. Das hat Lissa Price geschafft und es hat sich gerade für mich so angehört, als würde Callie direkt in meinem Kopf denken.

Personen: Starters überflutet mich mal wieder mit Personen und grade weil ich das Buch gehört habe fällt es mir natürlich schwerer mir alle zu merken.

Zuerst mal muss ich aber sagen, dass ich Callie wirklich ins Herz geschlossen habe. Sie ist als Hauptperson natürlich der ausgereifteste Charakter und durch die Ich-Perspektive bekommt man einfach so viel von ihr mit, dass man sie einfach lieben muss und ihr auch die kleinen Fehler verzeiht. Besonders schön finde ich einfach auch, dass Callie sich selbst immer treu bleibt. Sie bleibt immer sie selbst, steht zu dem, was sie ist und kämpft für die, die sie liebt. Auch das komplett neue und bessere Leben, welches sie versehentlich leben darf, meistert sie ohne sich zu verändern oder überheblich zu werden.

Ohne euch jetzt schon zu viel erzählen zu wollen möchte ich noch sagen, dass mir viele der anderen Charaktere sehr sympathisch waren. Allen voran Sarah, die Callie im Heim kennenlernt und natürlich Helena, die Mieterin von Callies Körper, auch wenn sie mir zuerst alles andere als sympathisch war. Mein liebster Nebencharakter war jedoch Callies kleiner und zuckersüßer Bruder Taylor, den man einfach ins Herz schließen muss.

Plot und Idee: Die Idee an sich gefällt mir sehr gut. Durch die momentane Dystophien-Überflutung bin ich immer auf der Suche nach etwas neuem und außergewöhnlichen. Ich bin ein echter Dystophien-Fans aber trotzdem will ich nicht ständig das gleiche Lesen. Die Idee, dass die Gesellschaft nach einer schweren Krankheit nur noch aus jungen und alten Menschen besteht (Starters und Enders) und die Enders durch ihre Erfahrung etc. über die Jugendlichen bestimmen und sie, falls sie keine Ender-Verwandten haben, in Heime stecken. Die größte und beste Erfindung der Ender ist jedoch die Body Bank. Mit neuen Technologien schaffen sie es den Körper von Jugendlichen für eine gewisse Zeit an Ender zu vermieten. Für die Starters winkt hierbei natürlich eine Menge Geld, weshalb viele die Möglichkeit nutzen.

Unter ihnen ist auch Callie, die das Geld dringend benötigt, um ihrem Bruder zu helfen, der eine Lungenschwäche hat. Irgendetwas scheint aber schief zu gehen und sie bekommt früher als gedacht die Kontrolle über ihren Körper zurück. Plötzlich findet sie sich wieder in einem riesigen Haus, tolle Designerkleidung tragend und muss aber leider nach einiger Zeit herausfinden, dass ihre Mieterin nichts anderes als einen Mord mit ihrem Körper geplant hat.

Das Buch beginnt richtig spannend und es endet auch relativ spannend. Erst mal ist natürlich alles neu und man möchte unbedingt mehr über die neue Gesellschaft und die Body Bank herausfinden. Später wird es spannend, wenn Callie plötzlich aufwacht und nicht wirklich weiß, wie sie sich in der neuen und ungewohnten Umgebung verhalten soll. Und dann ist es natürlich noch spannend, wenn Callie erfährt, wieso Helena sie gemietet hat und was die geheimen Pläne der Body Bank sind.

Zwischendurch gab es allerdings immer wieder Stellen, die locker gekürzt werden können, die den lockeren Handlungsverlauf eher stören. Gegen Ende hat mich auch einfach gestört, dass ich sicher 5 mal dachte, dass es so langsam zu Ende geht, aber es kamen als wieder neue Gefahren und Probleme auf und das hat sich für meinen Geschmack etwas zu lange hingezogen.

Bewertung: Trotz dieser kleinen Minikritik, was den Plot betrifft gebe ich Starters 5 von 5 Sternen. Das Buch hat mich einfach vom Schreibstil und von der Idee so sehr überzeugt, dass es nicht weniger Sterne verdient. Und Callie muss man einfach lieben. Ich empfehle das Buch allen Dystophie- und Jugendliteratur-Fans und hoffe, dass ihr es genauso liebt wie ich.