Rezension

Eine gelungene Mischung aus historischem Roman und Krimi

Das Geheimnis des Goldmachers - Peter Hereld

Das Geheimnis des Goldmachers
von Peter Hereld

Robert der Schmale und Osman Abdel Ibn  Kakar, zwei Freunde, befinden sich im Sommer des Jahres 1234 auf der langen Reise von Alexandria nach Köln. Auf ihrem Weg machen sie halt in einem Kloster in Hildesheim um sich von den Strapazen der letzten Reisetage bei Dauerregen zu erholen. Im Kloster zum heiligen Paul treffen sie auf Bruder Albert, Albertus Magnus.

Dem sympathischen Albert erzählen Robert und Osman Geschichten aus ihrer Vergangenheit. Vor allem Robert hat viel zu berichten, folgte er doch als gerade einmal 12-jähriger Junge dem Nikolaus von Cölln, der viele Kinder um sich versammelte um nach Jerusalem zu ziehen und dort die Heilige Stadt Jerusalem zu befreien von den Ungläubigen. Doch entgegen der Versprechungen des Nikolaus kamen viele Kinder auf der langen und beschwerlichen Reise ums Leben und schließlich teilte sich das Meer in Genua nicht wie durch Nikolaus angekündigt. Robert schließlich geriet in Gefangenschaft und lernte so seinen jetzigen Freund und Reisebegleiter Osman kennen.

Dieser Nikolaus, der von Cölln aus einen Kinderkreuzzug ins Leben rief, wird hier sehr detailliert beschrieben. Besonders seine leuchtende Erscheinung und seine wortgewaltigen Reden, werden hier so genau geschildert, dass der Leser ein eindrucksvolles und überzeugendes Bild dieser Person, von der nicht vieles überliefert ist, gewinnen kann.

Leider ergeht es den reisenden Freunden in Hildesheim nicht wie erwartet. Bei einem gemeinsamen Ausflug in die Stadt wird Albertus Magnus, der im Auftrag des Papstes besonderen alchimistischen Versuchen nachgeht, entführt. Unter Verdacht geraten natürlich Osman und Robert. Schnell ist klar, dass hier jemand eine Intrige schmiedet. Nur was genau und vor allem wer steckt hinter der Entführung und wie wollen die Freunde ihre Unschuld beweisen und/oder die Stadt verlassen? Die Flucht aus Hildesheim jedenfalls scheint gar nicht einmal so einfach.

Während der erste Teil des Buches auf ca. 150 Seiten einen Rückblick auf Roberts Vergangenheit und die Kinderkreuzzüge wirft, macht den zweiten Teil des Buches eine spannende kriminalistische Handlung aus, die stellenweise durch die lang andauernde Verfolgungsjagd etwas in die Länge gezogen wirkt. Dennoch macht es Spaß die Freunde auf ihrer Reise durch Hildesheim zu begleiten und ihren kleinen Sticheleien untereinander zu folgen.

„Das Geheimnis des Goldmachers“ ist eine gelungene Mischung aus historischem Roman und Krimi. Und wie bereits das Endes des Buches verspricht: „Weit war ihr Weg nach Cölln, und viele Abenteuer hatten sie noch zu bestehen – doch das ist eine andere Geschichte.“, wird die Reise der Freunde im Frühjahr fortgesetzt.

Copyright © 2011 by Iris Gasper