Rezension

Eine gelungener Roman über eine Welt, in der es eigentlich keine Hoffnung gibt

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
von Sabaa Tahir

Bewertet mit 5 Sternen

Wie überlebt man in einer Welt , die von Masken beherrscht wird und den Tod bringen?
Laia ist eine ganz normale junge Frau, doch eines Tages wird ihre Familie überfallen.
Ihre Großeltern werden getötet und ihr Bruder wird verschleppt.
Laia hat nur ein Ziel - um jeden Preis muss sie Darin befreien, koste es was es wolle.
Daher schließt sie sich dem Widerstand an und lässt sich  als Sklavin bei der Spitze der Masken einschleusen.
Doch weiß sie, worauf sie sich da eingelassen hat?
Auf der anderen Seite haben wir Elias, er ist seit er sechs ist, bei den Masken.
Ihm steht eine vielversprechende Zukunft bevor, doch Elias ist nicht wie die anderen.
Er will frei sein und kämpft mit Zweifeln.
Doch bald muss auch Elias sich entscheiden…
Gibt es überhaupt einen Weg hinaus aus dieser Welt?

Der Anfang begann sofort recht spannend, als Laias Familie das Leid ereilt, hat mich das sehr mitgenommen.
Es war barbarisch und brutal und ich hab einfach nur gehofft , dass Laia überlebt.
Im Laufe des Buches muss Laia Entscheidungen treffen.
Für sie gar nicht so einfach, da sie bisher immer ziemlich unsicher war und sich ihrer Stärke nicht bewusst.
Laia hört auf ihr Gefühl und im Laufe der Geschichte muss sie auch viel über sich selbst lernen.
Sie begreift aber auch, dass Böses nicht gleich Böses ist und Gutes nicht gleich Gutes.
Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille und das wurde hier sehr gut dargestellt.
Bei Elias ist es nicht anders, er hat sich sein Schicksal nicht ausgesucht und ist auch keinesfalls glücklich damit.
Aber auch er muss noch viel über das Leben lernen.
Nicht alles ist offensichtlich, man muss erst begreifen und verstehen lernen.
Manchmal muss man Entscheidungen treffen, obwohl man es nicht möchte.
Man muss Wagnisse eingehen , um zu erfahren, wohin sie führen.
Als sich Laias und Elias´ Wege kreuzen nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Alles ändert sich und nichts ist mehr wie es war.
Die Vorherbestimmung tritt in Kraft.
Wohin wird sie das führen?
Dieser Aspekt hat mich viel beschäftigt während des Lesens, erst am Ende hat man eine Antwort erhalten.
Ist sie zufrieden stellend?
Ich denke, dass liegt im Auge des Betrachters, mir hat das Ende gut gefallen.
Es ist durchaus genug Stoff für eine Fortsetzung vorhanden, aber derzeit gilt es nur als Einzelband.
Doch bis man an dieser Stelle ankommt, gilt es viele Prüfungen und Erfahrungen zu machen.
Manche sind leicht, manche nicht.
Dabei gerät man physisch sowie auch psychisch an seine Grenzen.
Einige Entscheidungen kann man nachvollziehen, andere weniger.
Aber was möchte uns dieses Buch sagen?
Es erzählt von Hoffnung, von Schicksal und von Vertrauen.
Vertrauen in sich selbst und in andere.
Ob man damit richtig liegt, weiß man nie.
Es zeigt uns aber auch schonungslos die Sklaverei, die Herrschsucht und die Unterdrückung auf.
Ich fand dieses Buch unheimlich spannend, es hat von Kapitel zu Kapitel an meinen Nerven gezerrt.
Und so wie die Anwärter ihre Masken nicht ablegen konnten, so konnte ich auch das Buch nicht weglegen.
Das Fieber hatte mich gepackt und ich musste unbedingt herausfinden, was das Buch zu sagen hat.
Die Spannung nahm nicht eine Sekunde ab, gegen Ende wurde es sogar noch schlimmer.
Den Showdown empfand ich als sehr explosiv und nervenzerrend. Man kam nicht eine Minute zur Ruhe.
Vorhersehbar fand ich nichts in diesem Buch, es gab immer wieder neue Spuren und neue Überraschungen, mit denen man nicht rechnen konnte.
Nach und nach bekommt man auch Hintergrundinformationen und  viele Erklärungen , so das man alles sehr gut nachvollziehen konnte.
Mir haben auch die Umschreibungen der Umgebungen  und der Empfindungen sehr gut gefallen.
Dadurch konnte man alles am eigenen Leib erfahren, auch das Kopfkino tritt dabei in Kraft und das hat es wirklich in sich.
Ich kann gar nicht sagen, wer von beiden mich mehr berührt hat, ich glaube beide, denn emotional konnte man sich vollkommen in dieser Geschichte verlieren, dann fließen auch schon mal ein paar Tränen oder man schluckt merklich vor Grauen.
Jedoch hab ich auch einen Aspekt der mir nicht so gut gefallen hat.
Es wird als Jugendbuch ab 14 Jahren gehandhabt und dafür finde ich es ehrlich gesagt etwas zu brutal.
Selbst ich hatte noch mit mir zu kämpfen.
Aber alles in allem finde ich die Story sehr geklungen.
Auch die Charaktere fand ich sehr gut dargestellt.
Wir erfahren hier alles aus der Sicht von Laia und Elias, dieses wird durch die jeweiligen Überschriften beim Kapitel gekennzeichnet. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so lernen wir beide Personen kennen. Sie bekommen ein Gesicht und wir lernen sie zu verstehen .
Auch so finde ich es sehr interessant , wie verschieden manche Szenen in der jeweiligen Perspektive ausfallen.
Man hat hier auch nicht nur Kämpfe. Es hat auch viel Gefühl und dadurch erhält es schon merklich an Tiefe, die mir sehr gut gefallen hat.
Das Buch ist in 3 Teile gegliedert , die einzelnen Kapitel haben eine mittlere Länge.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar fließend und einnehmend.
Das Cover empfinde ich als unheimlich schön und passend, auch der Titel passt für mich perfekt zum Buch.

Fazit:
Eine gelungener Roman über eine Welt, in der eigentlich keine Hoffnung besteht.
Aber wie auch im echten Leben, liegt es im Auge des Betrachters.
Und was wir zutun bereit sind, um es zu ändern.
Eine spannende Handlung und zwei starke Hauptpersonen verbunden mit viel Gefühl, machen dieses Buch zu einem tollen Leseerlebnis.
Wer einmal mit lesen anfängt, ist nicht imstande aufzuhören.
Mich konnte dieser Roman vollkommen überzeugen.
Ich vergebe daher 5 von 5 Sternen.
Eine klare Leseempfehlung.