Rezension

Eine Gemeinde, umzingelt vom Schwarzen Tod

Die letzte Stunde - Minette Walters

Die letzte Stunde
von Minette Walters

"Die letzte Stunde" hat mich besonders angesprochen, weil ich das Thema sehr spannend finde. England zu den Zeiten der großen Pestwelle. Und dann geschieht auch noch ein Mord in einer Gemeinde, die vom Tod umgeben ist.
Der Schreibstil ist sehr packend und man kommt wirklich gut in das Buch hinein. Tatsächlich habe ich es trotz der vielen Seiten innerhalb von drei Tagen durchgelesen, weil es mich nicht losgelassen hat. Das liegt aber tatsächlich hauptsächlich an besagtem Schreibstil. Die Geschichte selbst zieht sich auf den über sechshundert Seiten doch ein wenig in die Länge - ein paar mehr spannende Zwischenfälle hätten durchaus nicht geschadet. Der Mord (und auch ein paar andere Dinge) wurden meiner Meinung nach etwas zu schnell aufgeklärt und vor allem ohne großes Aufhebens. Zum Ende hin wurden dann ein paar "Überraschungen" aus dem Ärmel gezaubert, mit denen man aber im Grunde schon gerechnet hat.
Was ich wirklich schade fand, war, dass bei den Figuren keine wirkliche Entwicklung zu erkennen war. Jeder bleibt in der Rolle, die ihm am Anfang zugedacht wurde. Dadurch ergeben sich klare Helden- und Feindbilder. Dabei hätte der Umfang des Buches durchaus Platz geboten, das weiter auszubauen.
Der letzte Satz weist uns darauf hin, dass es eine Fortsetzung geben wird, wobei ich persönlich mir nicht vorstellen kann, was da noch kommen soll ...
Gefehlt hat mir auch ein Nachwort, wo aufgezeigt hätte werden können, was Fiktion ist und welche Ereignisse der Wahrheit entsprachen ...
Ich vergebe 3,5 Sterne für den Schreibstil, muss aber sagen, dass mich der Rest nicht wirklich überzeugen konnte.