Rezension

Eine Geschichte darüber, warum selbst Liebe manchmal nicht ausreicht.

Wenn du zurückkehrst
von Nicholas Sparks

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Prolog beginnt mit einer Hochzeit - ein romantischer Start. Doch der Schein trügt. Aus der Ich-Perspektive erzählt, der nun 37-jährige Trevor, die Geschichte, wie es dazu kam, dass er sich nun als Gast auf dieser besagten Hochzeit befindet; wie er die Braut kennenlernte und einen Menschen verlor, der ihm sehr wichtig war: seinen Großvater. Von ihm erbt Trevor ein renovierungsbedürftiges Cottage am Rande einer malerischen Gegend in North Carolina, der Heimat des Autors. Genau das richtige Setting zum Einträumen, mit einem herrlichen alten Garten. Fortan begleitet man Trevor auf seiner Zeitreise und erlebt mit ihm Momente der Nostalgie und Unermüdlichkeit, wenn es darum geht, seinem Herzen zu folgen, und dabei trotz Ungewissheit, Vertrauen ins Leben zu haben. 

Der neue Roman von Nicholas Sparks weckt weniger romantische Gefühle, im Vergleich zu seinen früheren Werken. Sparks setzt diesmal auf ein Knäuel an Ungereimtheiten, welches sich nur allmählich entwirrt, bis schlussendlich alles zusammenpasst. Dabei ist die Geschichte meistens nicht vorhersehbar - es bleibt bis zur Auflösung weitestgehend spannend. Dementsprechend bleibt man im Unklaren und kann die Verhaltensweisen manch weiblicher Charakter schwerlich nachvollziehen - nicht nur Trevor wird auf Distanz gehalten, auch der Leser selbst. Wie gewohnt spielt das Schicksal eine zentrale Rolle, und alle Figuren wandeln zwischen Schmerz und Hochgefühl, wobei nach wie vor Liebe, Treue, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft wichtige Tugenden darstellen. Aktuelle Themen werden zudem aufgegriffen: PTBS, Posttraumatische Belastungsstörung nach einer Explosion einer Mörsergranate in Afghanistan, und  Wissenswertes über Bienen und ihre zentrale Rolle in der Natur. Aber Sparks große Stärke ist die Leichtigkeit seiner Sprache und die spielerischen Dialoge, voller Charme und Humor, ohne dabei ins Schmalzige abzudriften. Kleinere kitschige Momente konnte ich ihm daher verzeihen. 

Fazit:

Sein unbeschwerter Stil und seine Leitmotive sind unverkennbar, allerdings weist sein aktuelles Werk einige Neuerungen auf, wobei zwar die Liebe im Vordergrund steht, jedoch mit Geheimnissen und persönlicher Weiterentwicklung angereichert wurde, was schlussendlich vor allem den Fokus auf die Figurenentwicklung von Trevor nach sich zieht. Im Vergleich mit anderen Werken schneidet es durchschnittlich ab; steht es jedoch für sich allein, kann es trotzdem überzeugen. Fans von Nicholas Sparks sollten sich von den Kritikpunkten nicht abschrecken lassen und sich selbst einen Eindruck verschaffen. „Wenn du zurückkehrst“ bietet nach wie vor gute Unterhaltung und emotionale Sparks-Momente.