Rezension

Eine Geschichte, der man kaum folgen kann

Was aus uns geworden ist - André Herzberg

Was aus uns geworden ist
von André Herzberg

Bewertet mit 2 Sternen

Peter, Michaela, Anton, Eike, Jacob und Richard sind jüdischer Abstammung. Ihre Eltern waren Kommunist3en und teilweise haben die Kinder dieses Gedankengut übernommen. Sie wuchsen alle in der DDR auf und haben ihr Leben zum Teil im Ausland verbracht. Nun sind sie mit ihren Familien nach und nach in die DDR zurückgekehrt und versuchen, sich ein neues Leben aufzubauen. Als die Grenzen sich öffnen, stehen alle erneut vor einer Herausforderung…

André Herzberg hat mit seinem Buch „Was aus uns geworden ist“ einen Roman vorgelegt, der dem Leser viel abverlangt und leider doch nicht sein Ziel erreicht. Der Schreibstil ist zwar flüssig und gut zu lesen, doch der Leser benötigt sehr lange, um überhaupt erst einmal in der Handlung anzukommen. Jedes Kapitel wird von einem anderen Protagonisten beansprucht, so dass man schnell völlig den Überblick verliert. Ein Personenregister zu Beginn wäre hier sehr hilfreich gewesen, das auch Hinweise über die einzelnen Vorfahren in sich vereint hätte. Herzberg stammt aus der ehemaligen DDR und wollte durch seine Protagonisten aufzeigen, wie sich die Ideologien der Väter auf die Kinder übertragen haben und diese damit umgehen. Das ist ihm nicht gut gelungen. Die Handlung plätschert vor sich hin und der Leser liest, ohne viel von dem zu verstehen, was da eigentlich vor sich geht. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen sind ein einziges Durcheinander und bringen den Leser eindeutig an seine Grenzen, weil man irgendwann völlig den Faden verliert. Dadurch kann man auch die Geschichte auch nicht mehr nachvollziehen.

Die Charaktere sind nur oberflächlich skizziert, deshalb fällt es schwer, sich in sie hineinzuversetzen und ihre Gedankengänge nachzuvollziehen. Der Leser wird anscheinend gewollt auf Abstand gehalten.

„Was aus uns geworden ist“ war von der Kurzbeschreibung her sehr interessant, das eigentliche Buch kann aber nicht überzeugen. Weniger Protagonisten und die dafür ausführlicher, dann hätte man der Handlung besser folgen können. Weniger wäre hier allgemein mehr gewesen. Keine Empfehlung, schade eigentlich!