Rezension

Eine Geschichte ,die betroffen macht

Amra und Amir - Abschiebung in eine unbekannte Heimat - Maria Braig

Amra und Amir - Abschiebung in eine unbekannte Heimat
von Maria Braig

Bewertet mit 5 Sternen

Kurz nach ihrem 18.Geburtstag wird Amra,deren Eltern während des Kosovokrieges nach Deutschland geflohen waren , in den Kosovo abgeschoben.Mit nichts als dem was sie  anhatte steht Amra nun in einem ihr völlig fremden Land ohne Geld oder Unterkunft, ohne Freunde und ohne   die Sprache zu kennen.
Amra  war schon in Deutschland  anders als die anderen Mädchen ,sie  basteltet gern an Autos rum und  ihr Aussehen war  ihr nie so wichtig .Um im Kosovo zu überleben   wird sie zu Amir ,einem jungen  Mann der aus Deutschland kommt.So schafft sie es ihr Leben  einigermassen selbständig zu  führen.Mit gelegentlichen Diebstählen und  dem Müllsuchen schafft sie es zu überleben.Es gelingt ihr sogar auf einem alten Schrottplatz  manchmal Arbeit zu bekommen und  darf dort in einem alten Auto übernachten.

Den Kontakt nach Deutschland zur Mutter und ihrer besten Freundin Nina läßt sie  nur noch sporadisch zu ,denn die Angst und der tägliche Kampf ums Überleben lassen ihr / ihm nicht viel Spielraum für Gefühle,denn Amir muss  einfach nur funktionieren.
Doch  in mach einsamen Stunden   wird Amir klar ,das seien Gefühle für Nina  nicht nur  platonisch sind ,doch solange sie im Kosovo ist  bleibt  ihr eh nichts als die Hoffnung  übrig.

Doch dann tauchen Nina und Stefan bei ihr auf und die Realität holt alle Beteiligten sehr schnell ein .Auch wenn sie  drei  schöne Wochen mit einander verbringen ,Nina und Amir sich darüber klar werden wie sie zu einander stehen, so  muss Amir dennoch im Kosovo  bleiben.Doch Nina und Stefan setzten alles daran Amir wieder nach Deutschland zu holen.

Derweil steht der  strenge Winter bevor und der Zufall kommt  Amir  in Form  eines Mannes  zu Hilfe,bei dem er überwintern kann.Und  dieser Mann ist eigentlich genau wie Amir eine Frau,die vor langer Zeit beschlossen hatte ihr Leben  als Mann zu verbringen Haki ist ein Burrnesha, ein Mann ,der als Frau geboren wurde ,doch  nicht als solcher leben kann  oder darf .Im Kosovo  ist es manchmal Brauch ,das ,wenn das einzige Kind  ein Mädchen ist und  das Vater aber  unbedingt  einen Sohn wollte,dieses Mädchen einfach als Junge erzogen wird.

Doch Haki wird schnell klar das  Amir  bei  ihm nicht glücklich wird und so geht Amir  mit Nina und Stefan   in einer waghalsigen Aktion  mit nach Deutschland. Doch wird es ihm  endlich gelingen dort glücklich zu werden  oder wird er wieder zurück müssen?

Dieses Buch  wurde nach Tatsachenberichten junger Menschen geschrieben ,denen  genau das passierte .Es macht einen betroffen und auch wenn ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte ,so ist doch die Realität oft grausam  und somit konnte das Buch auch  gar nicht anders enden.
Wenn man diese Buch gelesen hat beginnt man sich mit der Situation dieser jungen Menschen auseinander zu setzen und man betrachtet unsere Gesetzgebung kritischer als vorher.Es kann nicht angehen ,da man Jugendliche einfach in ein Land abschiebt ,das zwar laut der Herkunft der Eltern als ihr Heimatland gilt,das sie jedoch nie zuvor gesehen haben und in dem sie völlig fremd sind .Ich denke  es wird da noch vieles getan werden müssen um  weiter junge Menschen vor einem ähnlich grausamen Schicksal zu beschützen