Rezension

Eine Geschichte, die leider nicht hält was der Klappentext verspricht

The Second Princess. Vulkanherz -

The Second Princess. Vulkanherz
von Christina Hiemer

Bewertet mit 3 Sternen

Bei The Second Princess. Vulkanherz handelt es sich um einen Romantasy-Einzelband aus dem Carlsen Verlag von der deutschen Autorin Christina Hiemer, dessen erfundene Welt und erzählte Geschichte viel – leider ungenutztes – Potential aufweist. Das Buch und die Geschichte um Saphina, Dante und der Bell-Dynastie auf St. Lucien kann als in sich abgeschlossen bezeichnet werden.

Magisch, romantisch, königlich – so wurde das Buch The Second Princess. Vulkanherz beworben, für mich war die Geschichte um Saphina Bell leider weder wirklich magisch noch romantisch.

Ich gehöre zu einer der Personen, die dieses Buch nicht wegen sondern eher trotz des Covers lesen wollte. Denn das Cover spricht mich persönlich gar nicht an. Wahrscheinlich hauptsächlich dadurch, dass ich wirklich nicht gerne Personen auf dem Cover mag. Trotzdem mag ich die düstere und geheimnisvolle Atmosphäre, welche das Buchcover ausstrahlt und gleichzeitig die minimalistische Perfektheit der anderen Details.

Und außerdem kommt es ja auch auf die inneren Werte an. Auch wenn diese mich leider nicht so sehr von sich überzeugen konnten, wie ich es gehofft hatte.

Seit Jahrhunderten wird die Krone an die älteste Prinzessin weitergegeben. Doch hinter der glamourösen Fassade der Königsfamilie lauern düstere Geheimnisse, die nur die zweitälteste Prinzessin zu hüten weiß. Saphina war immer die jüngste und damit unbedeutendste von drei Schwestern. Nun rückt sie durch unerwartete Ereignisse in der königlichen Thronfolge auf und tritt vollkommen unvorbereitet ein dunkles Erbe an. Und ausgerechnet Dante, der undurchschaubare Adelssohn, soll ihr dabei helfen ...

Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht und das Setting der karibischen Insel St. Lucien in unserer heutigen modernen Zeit hat mir von der Idee her unglaublich gut gefallen, die Umsetzung dann leider nicht mehr ganz so gut. Ich kann es gar nicht ganz genau in Worte fassen, aber irgendwie kam das Gefühl, die Atmosphäre nicht bei mir an. Die meiste Zeit während des Lesens hätte die Geschichte für mich auch an jedem x-beliebigen Ort spielen können.

Als Leser kommt man dank des angenehmen und flüssigen Schreibstils recht schnell in die Geschichte rein. Diese fängt zunächst etwas langsam an, steigert sich spannungstechnisch dann aber rasch. Das Buch war also keineswegs langweilig, aber auch nicht so packend, fesselnd spannend, dass es mich ganz überzeugen konnte. Gerade im mittleren Teil der Geschichte passierten einige Sachen, die viel zu schnell und zu einfach in sich abgeschlossen waren und damit im Nachhinein als wirklich unrelevant erschienen. Auch das große finale Ende wurde für mich leider viel, viel zu einfach gelöst. Und von dem Antagonisten, der auch viel, viel zu wenig Zeit und Raum in dieser Geschichte hatte, blieb nur ein blasses Bild in Erinnerung. Dieser blasse Charakter ist so leider auch bei den anderen Charakteren – sogar der Protagonistin Spahina – wiederzufinden. Hier hätte ich mir persönlich mehr Einzigartigkeit und Tiefe gewünscht.

Das Buch ist als Romantasy deklariert, jedoch bleibt besonders der romantische Aspekt für mich viel zu schwach, die Liebesgeschichte zwischen Saphina und Dante konnte mich leider absolut nicht von sich überzeugen. Bis zur letzten Seite hat sich in meinem Kopf kein Bild von zwei sich liebenden Personen gebildet. Ich konnte beim Lesen absolut nicht nachvollziehen oder nachempfinden, woher irgendwelche Gefühle gekommen sein sollen.

Leider kommen zu der nicht nachvollziehbaren Liebesgeschichte auch noch Logikfehler, auf welche ich aufgrund von möglichen Spoilern nicht allzu genau eingehen möchte. Aber in der Geschichte befindet sich Saphina beispielsweise einmal in einer realistischen Traumwelt, in der man sich verletzen und auch sterben kann – eine Idee, die ich eigentlich absolut genial finde. Und Saphina stürzt von einer hohen Mauer. Eigentlich tödlich, aber ihr passiert nichts.

Abschließendes Fazit:
Insgesamt konnte The Second Princess. Vulkanherz meine Erwartungen leider nicht wirklich erfüllen. Für die geniale Grundidee, einen gelungenen Einstieg und den lobenswerten Schreibstil vergebe ich 3 Sterne. Eine eindeutige Leseempfehlung wird es von mir leider nicht geben, da für mich besonders die Schwächen in der Liebegeschichte zu gravierend waren. Sehr schade!