Rezension

eine Geschichte, die man nicht so einfach weg steckt

Es wird keine Helden geben - Anna Seidl

Es wird keine Helden geben
von Anna Seidl

Schon auf den ersten Seiten, war ich voll und ganz in der Geschichte von Miriam drin. Wie sie diesen schrecklichen Tag an ihrer Schule erlebt, wie dort geschossen wird, wie sie Menschen sterben sieht. Aber das ist nicht das worüber in diesem Buch geschrieben wird. In dem Buch geht es darum, wie Miriam und auch die anderen von ihrer Schule mit dieser Tat klar kommen. 
Hauptperson ist dort natürlich Miriam, die mit ansehen muss, wie ihr Freund Tobi auf dem Boden liegt, angeschossen, stark blutend. Sie erfährt, wie es ist, einen geliebten Menschen zu verlieren. Aber auch wie sich die Menschen alle verändern. Nicht jeder kommt damit zurecht. Eine Freundin von Miriam zieht weg, die andere kommt überhaupt nicht mehr damit klar und beendet ihr Leben selber. 
Miriam muss wirklich viel verarbeiten und es dauert lange, bis sie den richtigen Weg findet. Doch mit viel Hilfe und Unterstützung von Familie und auch Freunden, schafft sie es wieder ihr Leben weiter zu leben. Sie wird wieder zu einem typischen Teenager, der mit dieser Geschichte weiterleben kann und muss.
Miriam war vor dem Amoklauf ein gern gesehenes, beliebtes junges Mädchen. Sie hatte ihre Freundinnen, einen festen Freund und war einfach glücklich. So wie "normale" Teenager eben sein müssen. Auch sie war nicht immer nett zu allen Mitschülern. 
Erst nach dem Amoklauf hat sie sich Gedanken darüber gemacht, was sie eigentlich mit angestellt haben könnte. Was die Klassenkameraden und Mitschüler diesem einen Jungen angetan haben.
Anna Seild hat es wirklich geschafft, dieses Buch so zu schreiben, das man selber auch über vieles nachdenkt. Zumindest ging es mir dabei so. Dinge, die ein Leben verändern können, auf brutale Art und Weise. Was Auslöser sein können, für eine Tat, aber auch was diese Taten in einem Menschen verändern können, wenn man anders darüber nachdenkt. 
Dadurch dass Anna Seild aus Miriams Sicht geschrieben hat, war man meiner Meinung nach nur noch mehr in der Geschichte drin und konnte nochmal anders drüber nachdenken. 
Fesselnd und zum nachdenken anregend, das hat Anna Seidl mit diesem Buch auf jeden Fall geschafft. 
Das Cover ist schlicht gehalten. Es ist hauptsächlich weiß und es zeigt einfach nur den Titel des Buches und in klein den Namen der Autorin. Was anderes hätte ich mir auch nicht vorstellen können, denn Bilder hätten es wohl eher kaputt gemacht, meiner Meinung nach. 
Ein wirklich guter Jugendroman, der auch auf jeden Fall für Erwachsene ist. Er regt an, über Dinge anders nachzudenken. Kann dieses Buch wirklich empfehlen und wer weiß, vielleicht ist dieses Buch auch für den Deutschunterricht eine ansprechende Lektüre.