Rezension

Eine Geschichte, die man sich erarbeiten muss, was sich aber lohnt

Das Ministerium des äußersten Glücks - Arundhati Roy

Das Ministerium des äußersten Glücks
von Arundhati Roy

Bewertet mit 4 Sternen

Diese Geschichte hat mich an meine Grenzen geführt; nicht aufgrund des hohen sprachlichen Niveaus sondern aufgrund der Komplexität. Zu Beginn gab es so viele offene Fragen und lose Enden, aber ab einem gewissen Zeitpunkt gab es mit jedem weiteren Kapitel Erklärungen und Zusammenhänge wurden erkennbar.

Auch emotional hat mich das Buch sehr mitgenommen. Hierzu hat sicherlich auch die detaillierte und intensive Schilderung durch die Autorin beigetragen. Es gibt so viel Armut, Leid, brutale Gewalt, Hinterhältigkeit und Korruption, aber zwischendurch gibt es auch Hoffnungsschimmer, Mitgefühl und Liebe.

Teilweise fühlte ich mich von den vielen Informationen überfrachtet, zumal mir diese Vielschichtigkeit innerhalb der Bevölkerungs- und Glaubensgruppierungen nur rudimentär bekannt waren.

Als Manko empfand ich die vielen eingefügten indischen Begriffe und Gedichte, die meinen Lesefluss gestört haben. Hilfreich hierbei war das am Ende eingefügte Glossar.

Insgesamt ein Buch, das wahrlich nicht leicht zu lesen ist – man muss sich darauf einlassen. Ich hatte das Glück es in einer Leserunde lesen zu dürfen, was mir durch Hinweise und Erklärungen der anderen Teilnehmer sehr beim Verständnis geholfen hat.