Rezension

Eine Geschichte, die mich berührt hat

Der Gesang der Flusskrebse - Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse
von Delia Owens

Bewertet mit 5 Sternen

Im Marschland von North Carolina: Hier lebt Kya, von allen nur das Marschmädchen genannt. Der Roman erzählt von ihrem Leben. Aber nicht nur das; er erzählt von Freundschaft, Natur, Mord, Schicksalsschlägen und natürlich von der Liebe. Manchmal ein wenig rührselig, aber nie kitschig erzählt die Autorin in einer schlichten und doch poetischen Sprache. Das hat mir sehr gut gefallen.

Der Roman verläuft in zwei Erzählsträngen, die aufeinander zulaufen. Auf dem ersten habe ich Kya kennengelernt, die als Kind schon früh auf sich allein gestellt im Marschland von North Carolina aufwächst. Er erzählt von ihrer Liebe zur Natur und wie sie erwachsen wird. Im zweiten Erzählstrang geht es um einen Mann, der tot im Marschland gefunden wird; zunächst ist unklar, ob Unfall, Mord oder Selbstmord vorliegt. Nur als Leser ist man ein kleines Stück schlauer und kann sich denken, dass das Schicksal des Toten mit dem Schicksal von Kya verknüpft ist.

In einer unaufgeregten, aber doch poetischen Sprache hat mich die Autorin durch die Jahre geführt, durch Kyas Kindheit und Jugend bis hin zum Gerichtsverfahren, in dem es schließlich um Leben oder Tod geht. Wie schon erwähnt, verläuft die Handlung an wenigen Stellen etwas rührselig und dann wirkt die Geschichte auch ein wenig überkonstruiert. Aber das hat meinen Lesespaß nicht kleiner gemacht. Ich habe den Roman bis zu seinem für mich nicht vorherzusehenden Ende sehr genossen. Weil er ein bisschen von allem ist: Ein Roman über das Erwachsenwerden, ein Krimi, ein Gerichtsdrama und eine Hommage an die Natur. 

So etwas möchte ich gern öfter lesen!