Rezension

Eine Geschichte, die mich nicht erreicht hat!

Thief of Hearts - Verführt von dir - L. H. Cosway

Thief of Hearts - Verführt von dir
von L. H. Cosway

Bewertet mit 2.5 Sternen

Verführe die Lehrerin. Besorg das Gemälde. Begleiche deine Schuld. Lehrerin Andrea Anderson staunt nicht schlecht, als sie das erste Mal ihrem neuen Schüler gegenübersteht. Der unnahbare Ex-Gefängnisinsasse Stu Cross ist absolut keine gewöhnliche Erscheinung in ihrem Klassenzimmer, und sie muss zugeben, dass ihr in ihrer gesamten Karriere noch kein Schüler begegnet ist, der sie vom ersten Moment an so in seinen Bann gezogen hat wie Stu. Und unter seinen sehnsuchtsvollen Blicken fragt sie sich das erste Mal seit langer Zeit, ob sie der Liebe nicht doch noch eine Chance geben sollte. Doch Stu ist nicht ohne Grund in ihrem Unterricht. Er hat einen Auftrag und der hat nichts mit Liebe zu tun. Er muss eine alte Schuld begleichen, wenn seiner Familie nichts geschehen soll und dazu braucht er Andie. Doch je länger er mit ihr zusammen ist, desto schwerer fällt es ihm, sich einzureden, dass seine Gefühle für sie gespielt und nicht echt sind ... (Klappentext Verlagsseite)

„Thief of Hearts – Verführt von dir“ ist der fünfte Teil einer Romanreihe aus der Feder von L. H. Cosway, die mit ihren Worten den beiden Protagonisten Andrea und Stu Leben einhaucht.

Die Geschichte erzählt also von Andrea, die als Lehrerin für Erwachsene am College lehrt. Dabei lernt sie Stu kennen, der sich neu in ihrer Klasse breitmacht. Schnell ist sie von dem Mann begeistert und kann nur schwer den Blick von ihm wenden. Obwohl eine Beziehung eigentlich nicht in Frage kommen darf, kann sie seiner Anziehung nur schwer widerstehen. Doch dann muss sie erkennen, dass Stus Beweggründe ganz andere sind. Mit einem Mal muss sie alles in Frage stellen.

Die beiden Charaktere sind die zentralen Figuren in der Handlung, die sowohl romantisch, als auch spannend angelegt ist. Hier soll die Kombination aus Krimi und Romanze die Stimmung aufpeppen und den Leser verzaubern.
Die Autorin benutzt dazu eine moderne Sprache und erzählt die Geschichte bildlich und lebendig aus Andies Sicht. Dabei wirken beide Protagonisten sympathisch und liebenswert. Es ist einfach, sich Andrea und Stu in ihren dafür vorgesehenen Rollen als Lehrer und Bösewicht vorzustellen.

Eine Geschichte, die mich nicht erreicht hat!

Mein persönliches Fazit:
Leider hat mich der hölzerne Erzählstil nicht ganz begeistert. Zwar werden Andies Erlebnisse hautnah widergegeben, doch die ganz großen Gefühle kommen dabei nicht rüber. Auch die Schnelligkeit, in der zwischen Himmel-hoch-Jauchzend zu zu-Tode-betrübt gewechselt wird, ist mir einfach etwas zu rasant erschienen. Hier hätte ich mir ein wenig Dramatik und mehr Emotionen gewünscht. Ein paar Momente, um mich mit der Protagonistin zu verbinden und mit ihr mitzufühlen. Doch das ist kaum passiert. Alles ging so fix vonstatten und wirkte deshalb künstlich und nicht besonders glaubwürdig.

Ebenfalls hat mir Andrea als erfahrene Lehrerin im Alter von gerade einmal 28 Jahren überhaupt nicht zugesagt. Sie versucht diesen Balanceakt zwischen guten Freunden und Autoritätsperson zu verkörpern, scheitert dabei aber auf ganzer Linie. Ich denke, wenn sie etwas älter gewesen wäre, hätte ich ihr das biedere Fräulein eher abgekauft. Doch so hat das alles einen merkwürdigen Beigeschmack. Mich konnte es also nicht richtig fesseln und mitreißen.

Zusätzlich wurde diese Geschichte mit einer zarten Liebesgeschichte kombiniert, die ebenfalls weit hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben ist. Hier hätte ich mir auch viel mehr Leidenschaft und Dramatik gewünscht, doch es macht vielmehr den Anschein, als wollte die Autorin alles fix abhandeln und dabei auf alle Klischees zurückgreifen.
Die kriminalistische Handlung im Hintergrund konnte das Werk leider auch nicht aufwerten. Es tut mir leid, aber dieses Buch hat mich absolut unglücklich entlassen.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die ersten vier Bände der Reihe nicht kenne. Oder daran, dass ich noch kurz zuvor ein Buch gelesen habe, dass alle meine persönlichen Wünsche abgedeckt hat. In jedem Fall möchte ich das Buch nicht nur schlecht bewerten, denn es genießt durchaus Unterhaltungswert, wenn auch auf keinem besonders hohem Niveau.
Deshalb gibt es auch nur eine ganz kleine Leseempfehlung und die Hoffnung, dass die anderen Werke der Autorin wesentlich besser beschrieben sind.