Rezension

Eine Geschichte, die nachwirkt

Der bittere Trost der Lüge - Tiffany D. Jackson

Der bittere Trost der Lüge
von Tiffany D. Jackson

Bewertet mit 4 Sternen

Dies ist der zweite Band der neuen Reihe im Programm des FESTA Verlages.

FESTA All Age bringt Bücher hervor, die sowohl für Jugendliche, als auch für Erwachsene interessant sind, dennoch dieses gewisse festastische Extra ausweisen.

 

Gleich vorab darf ich euch verraten, dass uns dieses Buch eine traurige Geschichte eines jungen Mädchens erzählt, welches so ganz anders verläuft, wie man es ihr wünscht. Mit nur 9 Jahren wurde Mary verhaftet, weil sie das neun Monate alte Nachbarsbaby getötet haben soll. Kaum vorstellbar und dennoch wurde sie belangt.

Ihre Kindheit verbrachte Mary mit ihrer psychisch labilen Mutter, welche mir über das gesamte Buch ein Dorn im Auge war. Ich konnte das Verhalten dieser Frau in keiner Szene nachvollziehen, was nur dafür spricht, wie realitätsfern die Mutter lebt. Vom christlichen Glauben gepackt und in einer neuen Partnerschaft, welche sie vollkommen ausfüllt, erledigt sie wortwörtlich lediglich alle zwei Wochen einen Besuch bei Mary. Bei diesen Besuchen scheint sie weder Marys Situation, noch deren Absichten zu erfassen.

 

Hauptsächlich spielt der Roman sechs Jahre nach dem Tod an dem kleinen Baby Alyssa. Mary ist mittlerweile 15 Jahre und außerhalb der Haftanstalt.

Untergebracht wurde sie in einer Einrichtung für jugendliche Straftäter.

Auch hier erlebt man in jedem gelesenen Wort die Ablehnung der anderen Mädchen gegenüber Mary. Obwohl niemand so wirklich die Geschichte um Mary kennt, wird sie fies gemobbt und drangsaliert, einfach weil die anderen sie merkwürdig finden. Bis die Neue kommt, in der sie eine Freundin zu finden scheint.

 

Marys Situation ändert sich als sie ihre Schwangerschaft bemerkt.

Die Reaktion ihres Freundes Ted auf diese überraschende Situation ist positiv und beide setzen einiges daran, zu dritt ein anderes, besseres Leben zu führen, aber die vielen Vorurteile legen vor allem Mary ein Stein nach dem anderen in den Weg.

Ihre Rettung sieht sie gerade in ihrer Mutter, welches die denkbar schlechteste Person ist, welche ihr zu helfen gedenkt.

 

Erlebt mit, welche Wünsche und Gedanken Mary verfolgt.

Wie sie sich eine neue Zukunft mit Ted und ihrer Bohne vorstellt.

Welche Hindernisse sich vor ihr auftun und wie sie versucht mit allen Mitteln zu kämpfen.

Und dann ist da immer noch die Frage, die mich bis zur letzten Seite beschäftigt hat.

WER HAT EIGENTLICH DIE KLEINE ALYSSA GETÖTET?

 

Mein Fazit

Mein Highlight in diesem Roman war die Charakterisierung von Mary.

Nach dem Lesen scheint man dieses Mädchen in- und auswendig zu kennen, andererseits hat man das Gefühl gar nichts über sie zu wissen.

Ich hatte beim Lesen ein großes Empathiegefühl ihr gegenüber… einige Seiten später, war dies wieder total verflogen. Also ein Wechselbad der Gefühle.

Meiner Meinung nach passt dieses Werk sehr gut in die Reihe All Age und ich freue mich auch auf mehr von der Autorin.

Bis auf ein paar Längen im Geschehen in der Mitte des Buches kann ich dieses Buch empfehlen.