Rezension

Eine Geschichte, die vielversprechend anfing und dann enttäuschte

Die Nichte der Marquise - Daria Charon

Die Nichte der Marquise
von Daria Charon

Klappentext:
Die Marquise de Solange sucht in der Provinz nach hübschen Mädchen, die sie mit nach Paris nimmt und als ihre Nichten ausgibt. Auch die Bauerntochter Marie Callière gelangt auf diese Weise in die französische Hauptstadt und erringt das Wohlwollen von Ludwig XIV., der sie zu einer seiner Geliebten macht. Marie träumt davon, den Platz der gegenwärtigen königlichen Maitresse La Valliere einzunehmen, deren Stern im Sinken begriffen ist. Doch dann trifft der Edelmann Tristan de Rossac in Versailles ein. Ein Mann, der vor nichts und niemandem Respekt hat, auch nicht vor dem Eigentum des Königs ...

Die Autorin:
Daria Charon verbrachte im Anschluss an ihr Völkerkunde- und Romanistikstudium längere Zeit in Frankreich und verdingte sich in weiterer Folge als Reiseleiterin, Fremdenführerin, Köchin, Datenmanagerin und Teilhaberin einer Hundepension. Sie mag Schokoladenfondue, Männer mit blauen Augen und den Spätsommer in der Provence. Sie ist verheiratet und lebt südlich von Wien.

Meine Meinung:
Marie ist ein einfaches Bauernmädchen und wird von einer gutbetuchten Marquise nach Paris mitgenommen. Marie ist ein Mädchen, das hervorsticht und auch ihre Reize einzusetzen weiß. Also was liegt da näher, als dass sogar der Sonnenkönig auf sie aufmerksam wird. Und nicht nur der, sondern auch Tristan, ein Edelmann, der es sich nicht nehmen lässt, von der verbotenen Frucht zu kosten, die eigentlich Ludwig dem XIV. gehört. Marie ist hin- und hergerissen zwischen den beiden Männern, will sie doch schließlich ihre Macht ausspielen und zur ranghöchsten Mätresse aufsteigen. Jedoch geht ihr Tristan nicht aus dem Kopf, der auch sie nicht vergessen kann.

Leider bin ich von diesem Buch mehr als enttäuscht. Und das liegt nicht einmal am Schreibstil oder am Aufbau der Geschichte. Auch die erotischen Szenen waren ansprechend beschrieben. Die Handlung war die meiste Zeit zwar vorhersehbar, aber dennoch nicht langweilig.
Doch was mich immens gestört hat, war folgende Begebenheit.
Achtung, Spoiler: Um sich an Tristan zu rächen, lässt sie ihn von zwei Männern vergewaltigen. Das hat mich zutiefst erschüttert und wütend gemacht. Das hat die gesamte Geschichte verdorben und war so überflüssig. Ich kann nicht mal erahnen, wie man als Autorin auf so etwas kommen kann. Und natürlich liebt Tristan sie trotzdem über alles. Sorry, aber das geht für mich gar nicht.

Der Roman fing vielversprechend an, doch leider entwickelte er sich zu einer Enttäuschung.

Deswegen gibt es nur 1,5 Sterne.