Rezension

Eine Geschichte in einer Geschichte

Der Tote aus Zimmer 12 -

Der Tote aus Zimmer 12
von Anthony Horowitz

Bewertet mit 4 Sternen

Für mich ist dies das erste Buch von Autor Anthony Horowitz und mich hat vor allem das Cover des Buches angesprochen, sowie der mysteriöse Klappentext. Zum Cover muss man sagen, dass es nicht nur ganz fabelhaft aussieht, sondern auch gut zur Handlung des Buches passt.

Zum Inhalt: Lektorin Susan hat sich nicht ganz freiwillig aus der Verlagswelt zurückgezogen und führt ein beschauliches Leben auf Kreta. Bis sie einen ominösen Anruf erhält, dass ein Vermisstenfall mit einem von ihr lektorierten Werk zusammenhängt. Ihre Mithilfe bei dem Fall wird verzweifelt erbeten und Susan sieht es als Chance ihrem langweiligen Leben auf Kreta zu entkommen und in der Londoner Buchwelt wieder Fuß zu fassen. Doch was als unerwartete Chance beginnt, entpuppt sich schnell als Jagd nach einem Mörder.

Was ausgerechnet eine ehemalige Lektorin und nun Hotelbetreiberin dazu befähigt, den Vermisstenfall und damit auch einen 10 Jahre zurückliegenden Mordfall aufzuklären, finde ich sehr fraglich. Auch finde ich Susan und ihre private Story eher unsympathisch. Überstützt lässt sie ihren Freund, ihr Hotel und ihren Alltag zurück, um sich in ein Abenteuer zu stürzen und im besten Falle ein neues Leben für sich in London wieder aufzubauen. Dabei hintergeht sie ihren Partner auf mehr als eine Art. 

Der Einstieg ins Buch war nicht unbedingt fesselnd und hat sich für meinen Geschmack ganz schön gezogen. Auch die ersten Kapitel muten fast schon zäh an, viele Personen, viele Gespräche, viele Informationen, die nirgends hinführen. 

Aber dann entwickelt sich eine Geschichte in der Geschichte und wir tauchen ein, in diesen oninösen Kriminalroman, der so eng mit der Handlung verwoben ist. Ab da wurde es in meinen Augen wirklich interessant und spannend. 

Das Werk ist schlau konstruiert und erinnert ein bisschen an Agatha Christie, die auch immer wieder im Werk Erwähnung findet. Insgesamt ist es ein ruhiger Kriminalroman von Stile eines Who-Dunnit. Solide ausgearbeitet, allerdings ohne jeglichen Nervenkitzel und eher für ruhige Lesestunden ausgelegt, da man sich schon konzentrieren muss, wenn man miträtseln will.